Zu dem gemeinsamen Fastenbrechen am Donnerstag (25.06.15) kamen auch Vertreter der christlichen Kirchen. Bayern sei zwar ein christlich geprägtes Land, sagte Söder. Es gehöre aber auch zum bayerischen Selbstverständnis, dass man Toleranz gegenüber der Religion anderer zeige.
“Es ist ein Signal von Respekt und Toleranz, dass man zeigt, dass auch diese Menschen in Bayern eine Heimat haben. Gemeinsam am Tisch zu sitzen, gemeinsam zu essen ist eigentlich die beste Form, um einerseits Frieden zu halten, aber sich auch besser zu verstehen.”
Markus Söder (CSU), Bayerns Finanz- und Heimatminister
Wenn Christen und Muslime gemeinsam das Fastenbrechen feiern, setze man ein Signal gegen all diejenigen, die bewusst versuchen, Menschen auszugrenzen und zu verletzen, erklärte Heimatminister Markus Söder. Deshalb soll ein solches staatliches Fastenbrechen ab sofort zur Tradition im Freistaat Bayern werden und jedes Jahr stattfinden.
Muslime wollen Glauben leben
Gemeinsames Fastenbrechen im Heimatministerium
Asip Kaya, der türkische Generalkonsul in Nürnberg, sagte, das gemeinsame Fastenbrechen sei besonders an einem Tag wichtig, an dem erneut die islamfeindliche Pegida durch Nürnberg marschierte. Alle Bürger, die Angst vor dem Verlust christlicher Werte haben, versuchte der Konsul zu beruhigen: Die Muslime in Deutschland wollten das Land nicht islamisieren, sondern sie wollten lediglich ihren Glauben frei leben.
Fastenbrechen etwas besonderes
Viele der eingeladenen Muslime freuten sich sehr über die Anerkennung durch ein bayerisches Ministerium. “Dieser Abend ist für uns sehr wichtig”, sagte etwa Talha Dogan, der Imam der Eyüp-Sultan-Moschee aus Nürnberg.
“Das heutige Fastenbrechen war etwas Besonderes, weil wir hier eingeladen sind, und weil wir diesen Zusammenhalt hier sehen können.”
Talha Dogan, Imam der Eyüp-Sultan-Moschee aus Nürnberg.
Dem pflichtet Mehmet Sapmaz, der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde Erlangen, bei. Er freue sich besonders, dass das erste staatliche Fastenbrechen im Heimatministerium stattgefunden habe. “Es ist ja inzwischen auch unsere Heimat”.