Die deutschen Kernkraftwerksbetreiber haben offenbar mit Bundesumweltministern Barbara Hendricks (SPD) eine “Übereinkunft” über die Zwischenlagerung der 26 Castor-Behälter mit deutschem Atommüll geschlossen, die derzeit noch in Großbritannien und Frankreich stehen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Übereinkunft hätten die Kernkraftwerksbetreiber der Ministerin zugesagt, vier Standorte in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern zu prüfen, berichtet das “Handelsblatt” unter Berufung auf Branchenkreise. Bei der Prüfung stünden betriebswirtschaftliche Aspekte und die technische Umsetzbarkeit im Mittelpunkt. Damit kommt ein neues Bundesland mit in den Verteilungsstreit.
Bereits 2013 hatten sich das grün-rot-regierte Baden-Württemberg und das rot-grüne Schleswig-Holstein bereit erklärt, einen Teil der 26 Castor-Behälter zwischenzulagern, die derzeit noch in den Wiederaufbereitungsanlagen im französischen La Hague und im britischen Sellafield stehen. Sie forderten allerdings im Gegenzug, dass sich ein drittes Bundesland beteiligt. Später sagte dann Hessen zu.
Hendricks hatte im Februar ein Konzept angekündigt, das eine Verteilung des gesamten noch im Ausland befindlichen Atommülls auf verschiedene Standorte vorsieht. Mit der jetzt geschlossenen Übereinkunft will Hendricks diesem Konzept nun einen Schritt näher kommen. Die betroffenen Bundesländer waren am Zustandekommen der Übereinkunft offenbar nicht beteiligt.
Hendricks wird sich daher auf Widerstand aus Bayern einstellen müssen, schreibt das “Handelsblatt”.