Beim FC-Bayern-Fanclub im Libanon sind Syrer herzlich willkommen

FC Bayern Muuml;nchen, Fanclub, Libanon

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In der Sportsbar Pro’s Dekwaneh in Beirut ist die Stammkneipe des libanesischen FC Bayern-Fanclubs und des libanesischen Fanclubs der deutschen Nationalmannschaft.

Gebt mir ein H, gebt mir ein U, gebt mir ein M, ein B und ein A. Und los geht das „Humba, Humba Tätärä …“ in perfektem Hochdeutsch. Eigentlich können die wenigsten hier in der Sportsbar Pro’s Dekwaneh in Beirut Deutsch. Die meisten sprechen Arabisch. Denn das Lokal ist die Stammkneipe des libanesischen FC Bayern-Fanclubs und des libanesischen Fanclubs der deutschen Nationalmannschaft.


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Ein paar deutsche Wortfetzen hört man doch – von den Mitarbeitern der deutschen Botschaft. Sie sind regelmäßig da, um gemeinsam Fußball zu schauen. Willkommen sind hier alle, die den richtigen Fußballverein unterstützen. Die Nationalität ist dabei eigentlich egal. Kamel stammt aus Damaskus. Er hat seine Heimat wie Millionen andere verlassen, hat Zuflucht im Libanon gesucht. Kamel hat kein Integrationsproblem. „Der Fußball verbindet, da ist es egal, woher man kommt“, sagt er. Mohammad klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter. Er ist einer der Manager der FC Bayern-Gang im Libanon und eines von zehn Gründungsmitgliedern des Clubs, den es seit 2012 offiziell und eingetragen gibt. Der Slogan: Stolz trifft Leidenschaft.

Mohammad ist in Deutschland auf die Welt gekommen, war aber nur drei Jahre in Bocholt. „Ich wusste trotzdem schon als Kind, dass für mich genau ein Verein infrage kommt und zwar der FC Bayern München.“

Mohammad organisiert die Treffen mit seinen Kumpels Tony und Carlos. Die drei sind schon lange befreundet und noch länger Fußballfans. Die Bayern-Spiele haben sie mit ihren Freunden sowieso immer gemeinsam im Pro’s angeschaut. „Irgendwann wollten wir uns einfach organisieren.“ Wenn das Trio etwas macht, dann richtig. Also wurde nicht nur der FC Bayern-Fanclub gegründet, sondern auch der der deutschen Nationalmannschaft.

Nach München haben es die fußballbegeisterten Libanesen bereits geschafft. Eine kleine Gruppe besuchte im Herbst die FC Bayern-Zentrale an der Säbener Straße und wurde prompt von Raimond Aumann empfangen. Stolz haben sie die Fotos auf der Facebook-Seite des Fanclubs gepostet. Die nächsten Ziele: „Wir würden gerne mal Philipp Lahm oder Thomas Müller treffen“, erklärt Tony: „Oder Schweinsteiger. Auch wenn er kein Bayer mehr ist. Dass er den Verein verlassen hat, war für uns schlimmer als die Champions League-Niederlage 1999.“

Zu allen großen Spielen gibt es Veranstaltungen. Manchmal sind so viele Leute da, dass das Pro’s fast aus allen Nähten platzt. Immer dabei: FC Bayern-Fahnen, Banner, Fanartikel und zwei Megafone. Die brauchen Tony und Mohammad für ihre Eröffnungszeremonie. Los geht’s mit „Humba Humba Tätärä“, danach kommen die „Super Bayern, Super Bayern“ und natürlich geht auch der Stern des Südens hier im Nahen Osten auf. Fehlerfrei und in voller Lautstärke.

Zum Champions League-Finale 2013 kamen über 1000 Zuschauer, um mit den Bayern den 2:1-Triumpf über Dortmund zu feiern. Sogar MTV Middle East und Al Jazeera berichteten damals live aus Beirut. „Das war das größte Public Viewing, das es bislang im Nahen Osten gegeben hat“, erklärt Tony stolz.

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Die Champions League-Spiele sind die wichtigsten Ereignisse für die Fußball-Fans. Deshalb gibt es zu jedem Match ein Event. Nach dem Spiel gegen Arsenal am 20. Oktober sind die Jungs ganz schön bedrückt. Arsenal gewinnt 2:0. „Ein kleines Zwischentief“, sagt Mohammad. „Das wird wieder.“ Er nimmt erneut das Megafon und animiert die Fans, noch mal zu singen. Die „Super Bayern“ gibt es immer zum Schluss. Mittendrin ist Kamel. Er grölt, er freut sich und leidet so wie alle anderen hier. Mohammad: „Fußball kennt eben keine Grenzen.“

Dorit Caspary

tz-Aktion für Unicef: Bitte spenden Sie für Flüchtlingskinder

Mit Ihrer Spende – und sei sie auch noch so klein – unterstützen Sie die tz-Weihnachtsaktion !Bei uns daheim ist Krieg – Kinder auf der Flucht!. Wir helfen vor Ort. Der Erlös geht an die Kinder im Libanon, die durch den Krieg des IS in Syrien alles verloren haben – ihr Zuhause und ihre Zukunft – und trotzdem hoffen, bald wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Gemeinsam mit Unicef und Ihnen, liebe Leser, wollen wir diese Kinder vor allem mit ganz konkreten Bildungs- und psychologischen Betreuungsprojekten unterstützen und ihnen so ein kleines Stück Normalität und Kindheit in ihrer zerstörten Welt geben. Aber vor allem: die Hoffnung auf ein friedliches Leben daheim in Syrien.

Zum Schluss noch ein Versprechen, das die tz und Unicef seit über 25 Jahren halten: Jeder Cent, den Sie spenden, kommt bei den Kindern an. Alle Verwaltungskosten werden aus anderen Töpfen gedeckt, so übernimmt beispielsweise der Münchner Telekommunikationsdienstleister multiConnect GmbH alle Gebühren für Ihre Telefonspende.

Die Spendenkonten

Commerzbank:

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BIC: DRESDEFF700

Stadtsparkasse München:

IBAN: DE70 7015 0000 0000 263525

BIC: SSKMDEMM

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