Die obersten Richter des Freistaats sehen es anders. „Wir haben erfolgreich unsere Rechtsauffassung gegen die Staatsregierung durchgesetzt“, erklärt Piazolo. Franziska Taube, Sprecherin der bayerischen Studenten, sagt: „Unser jahrelanger Kampf wird mit diesem Urteil auf die nächste Stufe gehoben.“
Seehofer-Herausforderer Christian Ude hatte bereits angekündigt, die Studiengebühren abzuschaffen, wenn er die Staatskanzlei erobert. SPD-Bildungs-Sprecherin Isabell Zacharias fordert, dass die Studiengebühren bei der Abschaffung im Haushalt gegenfinanziert werden müssen.
Das Innenministerium kündigte bereits eine Stunde nach dem Urteil an, das Volksbegehren nun einzuläuten. In den nächsten vier Wochen wird das Datum für die 14-tägige Eintragungsfrist bekannt gegeben. Die wäre dann im Januar oder Februar. Innerhalb von zwei Wochen müssen sich zehn Prozent der Wahlberechtigten an dem Begehren beteiligen. Die nächste Stufe ist dann der Volksentscheid, der genau auf die Landtagswahl 2013 treffen würde.
Im Dezember 2010 hatte ein Brief von Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch offenbart, dass die bayerischen Unis nach einem Jahr Studiengebühren auf 106 Millionen Euro sitzen. Die nicht verwendeten Geldern brachten ihnen zwei Millionen Euro Zinsen. Statt die Uni-Maut zu senken, rief der Minister die Hochschulen auf, die Millionen schnell auszugeben.