Thomas Müller war einer der besten beim FC Bayern in der abgelaufenen Saison. In der Champions League schoss er acht Tore, so viele wie Weltfußballer Lionel Messi. Kein Wunder also, dass Trainer Jupp Heynckes ihn selbst für den Titel in Position brachte, den momentan noch der spanische Superstar innehat.
Dabei war Müllers Verhältnis zu seinem Trainer vor einem Jahr noch angespannt. “Ich spürte von Beginn dieser Runde an mehr Vertrauen von ihm”, sagte Müller dem “Kicker”. “Vorige Saison vertraute er mir in den großen Spielen gegen Real und im Pokal-Finale gegen Dortmund nicht. Das hat mir natürlich nicht gepasst.” Er habe sich deshalb Gedanken um seinen Stellenwert im Team gemacht.
Das war einmal. Als Heynckes nun, nach der Triple-Saison, auf dem Rathausbalkon oder beim Bankett sprechen wollte, war es Müller, der ihn immer wieder mit “Jupp-Jupp-Jupp”-Rufen unterbrach – die Mannschaft stimmte dann mit ein.
Müllers Wort in der Mannschaft hat Gewicht, sein Ansehen ist hoch, die Einsätze waren ihm zuletzt sicher. Es ist also “irgendwo bitter”, sagt Müller selbst, dass am 26. Juni mit Pep Guardiola ein neuer Trainer in München die Arbeit aufnimmt.
Alles neu unter Guardiola
“Mir war schon vor dem Gewinn des Triple klar, dass mit der Vorbereitung auf die neue Saison alles von vorne losgeht”, sagte er der “Bild”-Zeitung. “Aber so ist das Sportlerleben. Der Konkurrenzkampf wird groß sein.” Darin sieht Müller aber auch Vorteile: “Keiner wird wegen des gewonnenen Triple einschlafen.”
Guardiola wird nicht nur die Aufstellung überdenken, er wird auch die Rangfolge der Elfmeterschützen neu sortieren. Zuletzt stand Müller auf Platz eins. “Ich hätte nichts dagegen, wenn es so bleibt”, sagte er dem “Kicker”.
Bei seiner Quote dürften die Chancen gut sein: Viermal trat er in der vergangenen Saison vom Punkt an, viermal traf er. Sein Geheimnis: “Wenn es so weit ist, bin ich im Tunnel und versuche, cool zu bleiben. Ich habe meine Ecke, in die ich schießen möchte. Aber ich versuche immer noch auf den Torwart zu schauen, damit der nicht schon in meiner Ecke liegt, wenn der Ball dort ankommt.”
Im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart hat das kürzlich wieder sehr erfolgreich funktioniert. Müller brachte die Bayern mit 1:0 in Führung, per Elfmeter. Stuttgarts Torwart Sven Ulrich sprang in die eine Ecke – und Müller schoss in die andere.
So lief die Triple-Party der Bayern
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