Bayerns Basketballer am Ziel

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20. Juni 2014

Vier Jahre lang hat der FCB den Gewinn der deutschen Meisterschaft geplant, jetzt hat es geklappt – mit einem 75:62-Sieg in Berlin.


  1. Der Münchner Deon Thompson (links) trifft, die Alba-Verteidiger Clifford Hammonds (oben) und David Logan können nur hinterherschauen. Foto: DPA

BERLIN (dpa). Nun ist München auch die Basketball-Hauptstadt Deutschlands. Nach dem Titel-Coup und einer wilden Partynacht im Avenue-Club am Berliner Alexanderplatz will es sich der FC Bayern auch die nächsten Jahre an der Spitze gemütlich machen.

Der entscheidende 75:62 (33:30)-Sieg im Finale gegen Alba Berlin markierte am Mittwoch den vorläufigen Höhepunkt des bayerischen Turbo-Angriffs in der Bundesliga und ließ selbst so routinierte Typen wie Svetislav und Marko Pesic emotional werden. “Es ist so, wie wenn du nach einer langen Auswärtsreise nach Hause kommst und dein Sohn sagt: ’Papa, ich freue mich, dass du da bist.’ So geht es mir gerade”, berichtete Sportdirektor Marko Pesic. Den Champions um den Europameister-Coach von 1993, Svetislav Pesic, steht ein Party-Marathon bevor. “Für die nächsten 48 Stunden zeige ich mein schlimmstes Verhalten”, kündigte Profi Bryce Taylor an.

Nach einigen Widerständen gegen das Basketball-Projekt des FCB und heftigen Verbal-Scharmützeln zu Wochenbeginn war den Münchnern die Erleichterung anzumerken. Völlig gelöst ließ der eigentlich strenge Trainer-Altmeister Pesic die Bierduschen über sich ergehen. Kapitän Steffen Hamann stemmte vor den buhenden Alba-Fans die begehrte Silbertrophäe der Basketball-Bundesliga wild kreischend in die Höhe, ehe die Bayern-Korbjäger zur berühmten “Humba” über das Feld tanzten. “Heute habe ich Freudentränen vergossen”, räumte Taylor ein. Gegen ein Uhr zog es die “Roten Riesen” in den eigens für sie geöffneten Club im legendären Café Moskau an der Karl-Marx-Allee, wo mit reichlich Sekt in leuchtenden Flaschen bis zum Morgen gefeiert wurde. Am Donnerstag ging die große Sause daheim in München weiter. “Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft. Das klingt altmodisch, aber wir haben heute eines der besten Auswärtsspiele dieser Saison gezeigt”, fand Pesic. Nach zusammen sieben Meisterschaften mit Alba formten der Serbe und sein Co-Trainer Emir Mutapcic, der neue Basketball-Bundestrainer, in München ein Siegerteam, das vier Jahre nach Beginn des Angriffs auf die nationalen Spitzenteams am Ziel ist.

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Einer der Väter der Erfolgs war am Mittwochabend nicht in der Halle. Den wegen Steuerhinterziehung inhaftierten Ex-Vereinspräsidenten und Förderer Uli Hoeneß hatten die Bayern aber nicht vergessen. “Dieser Titel ist auch für Uli Hoeneß, der den Basketball nach München geholt hat”, sagte Center Yassin Idbihi. Sportdirektor Marko Pesic erzählte: “Ohne Hoeneß wären wir nicht hier. Ich war gestern noch beim Geburtstag seiner Frau. Er hat uns zugeschaut.” Einen großen sportlichen Anteil am Triumph hatte Malcolm Delaney, der zum wertvollsten Spieler der Vorrunde und der Finals gewählt wurde. Im vierten Match der Best-of-Five-Serie stand der Amerikaner zwar im Schatten von Topscorer Deon Thompson (18 Punkte) und dem präzisen Weitschützen Taylor (16 Punkte, 12 per Dreier) – aber den MVP-Titel hatte er trotzdem verdient.

Die Münchner werden ihren Star vermutlich verlieren. Der Website eurohoops.net sagte Delaney, der erst einmal Urlaub in seiner Heimat Baltimore macht: “Ich werde versuchen, in den USA einen Vertrag zu bekommen. Wie jeder Amerikaner will ich in der NBA spielen.” Sollte das nicht klappen, steht er bei anderen europäischen Klubs schon auf der Wunschliste. Fix sei aber noch nichts, sagte er. In gänzlich ungetrübter Partylaune war Pesic durch den bevorstehenden Weggang also nicht. “Wir versuchen in München eine kontinuierliche Entwicklung anzustreben, aber die besten Spieler gehen zu anderen Vereinen in Europa, wo sie mehr Geld verdienen können”, klagte er. Es war der einzige Wermutstropfen in Berlin neben den Buhrufen der Alba-Fans gegen die früheren Helden Pesic, Hamann, Heiko Schaffartzik und Co.. “Mir waren die Pfiffe egal, aber dass Svetislav Pesic hier ausgebuht wird, tut schon weh. Eigentlich sollte da oben ein Banner mit seinem Namen hängen”, sagte Yassin Idbihi. Der am heftigsten angefeindete Schaffartzik hielt noch eine besondere Geste bereit, als er sich voll Genugtuung bei seiner Auswechslung in der Schlussminute vor den 13 434 Zuschauern in alle vier Richtungen verbeugte.

Insgesamt sieben frühere “Albatrosse” standen am Mittwoch für die Münchner Bayern auf dem Court, zwei von ihnen vollendeten eine vor vier Jahren begonnene, kühne Mission. “Steffen Hamann und Demond Greene haben den Titel am meisten verdient, weil sie den Weg von der zweiten Liga aus mitgegangen sind”, lobte Sportdirektor Pesic, ehe er mit seinen Feier-Profis in die Berliner Nacht verschwand.

Autor: dpa

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