Bayerns 0:0 in Frankfurt: Das habe ich so noch nicht erlebt – FAZ

Jérôme Boateng absolvierte am Freitag sein 200. Bundesliga-Spiel. Der 27 Jahre alte Verteidiger des FC Bayern hat also einiges erlebt im Fußball. Doch auch der Weltmeister lernte beim 0:0 in Frankfurt noch Neues kennen. „Das habe ich so noch nicht erlebt“, sagte Boateng. „Die haben 30 Meter vor dem Tor mit zehn Mann verteidigt.“ Ungewöhnlich war es wohl, das extreme Defensiv-Konzept der Eintracht, verboten aber natürlich nicht, gerade für ein Team, das sich im DFB-Pokal beim 0:1 bei Drittligaklub Aue zuletzt mächtig blamiert hatte, und nun auf die deutsche Übermannschaft traf.

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Tobias Rabe



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Auch Kapitän Philipp Lahm, der zum 450. Mal in einem Bayern-Pflichtspiel auflief, staunte: „Wir standen die letzten Wochenenden da und sagten, dass unsere Gegner sehr, sehr defensiv gespielt haben. Und man konnte nicht glauben, dass es noch defensiver geht. Aber heute wurden wir eines Besseren belehrt.“ Dabei sah er gar eine neue taktische Gegenformation. „Die Eintracht hat quasi 6-3-1 gespielt.“ Boateng fragte sich, „ob das schön für den Fußball ist, wenn alle gegen uns so defensiv spielen.“ Die Eintracht-Fans unter den 51.500 Zuschauern gaben mit Abpfiff eine eindeutige Antwort: Sie bejubelten das torlose Remis frenetisch.

Erstmals in dieser Bundesliga-Saison gewannen die Münchner am elften Spieltag eine Partie nicht und verpassten die Einstellung einer Bestmarke, die seit 55 Jahren existiert. In der Saison 1960/61 hatte Tottenham die ersten elf Partien der englischen Liga gewonnen. Wer, wenn nicht die Bayern des Jahrgangs 2015, sollten dieses Rekord egalisieren? Es kam anders. Die Frankfurter Spielweise führte dazu, dass die Münchner nur zehn Torschüsse abgaben. Dabei nutzten sie die wenigen hochkarätigen Chancen nicht. „Eine davon müssen wir mindestens machen“, sagte Boateng.



Eintracht Frankfurt - FC Bayern München


Auch ein Robert Lewandowski kann nicht immer treffen.

© dpa


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Diese ungewohnte Gemengelage führte in der Schlussphase zu ungewohnten Bildern. Trainer Pep Guardiola winkte ab, Javier Martinez fluchte, Robert Lewandowski wirkte zunehmend frustriert, und Arjen Robben konnte die Fußballwelt nicht mehr verstehen. Später wollte keiner der Protagonisten die Gesten überbewerten. „Fußball ist nicht immer das, was man sich wünscht“, sagte Guardiola. Torwart Manuel Neuer sah motivierte Kollegen, die „immer wieder angelaufen sind“. Lahm erklärte, der Eindruck sei falsch gewesen, dass die Bayern frustriert gewesen seien während der Partie.

Dabei hätten sie Grund gehabt. Frankfurt bot teils eine unangenehme Spielweise – das erste Foul beging Stefan Aigner schon nach 22 Sekunden; er sah die Gelbe Karte. Schiedsrichter Daniel Siebert ahndete einen Trikotzupfer an Martinez nicht; Robben wurde für eine Schwalbe verwarnt. Sie hätten auch mit sich selbst hadern können. Die größten Chancen vergaben Douglas Costa (46. Minute) und Lewandowski (81.). Mit einem Sieg in Bremen kann Dortmund am Samstag bis auf fünf Punkte in der Tabelle heranrücken. Grund zur Sorge wäre aber auch das noch nicht.

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