Robert Lewandowski ist seit Samstag im Club der Hunderter. Seine „Zeit“: 168 Spiele. Schneller war kein Ausländer. Kein Elber, kein Pizarro, kein Chapuisat. Begonnen hat das Treffersammeln vor fünf Jahren im Trikot von Borussia Dortmund – am 19. September 2010. Vier Tage nach seinem jetzt schon legendären Fünferpack innerhalb von nur neun Minuten beim 5:1 gegen Wolfsburg legte er in Mainz zwei Treffer nach.
Ein wuchtiger, platzierter Kopfball (51.) und ein schönes Solo samt Abschluss mit links (63.). 13 Minuten für zwei Tore – was für ein Leistungsabfall!
„Lewy hat auch eine Krise, nur zwei Tore erzielt, nicht fünf“
Ja, okay. Nicht wahnsinnig witzig. Aber im Trend. Polen-Witze, genauer Lewy-Witze machten die Runde. „Die Möglichkeit wäre schon unter der Woche da gewesen, die 100 voll zu machen“, sagte Kapitän Philipp Lahm angesichts des 100-Tore-Shirts. Und Sammer witzelte: „Lewy hat auch eine Krise, nur zwei Tore erzielt, nicht fünf. Aber wir drücken noch mal ein Auge zu.“
Für den Rekord-Mann. Sieben Tore in zwei Partien (eigentlich in eineinhalb!), das war zuletzt 2011 Mario Gomez gelungen. Und zehn Tore in den ersten sieben Partien schaffte außer nun Lewandowski nur einer: der Bomber der Nation, Gerd Müller. Lewandowski war vorbereitet. Unter dem Trikot trug er ein Shirt mit der 100. „Das war meine Idee. Du musst immer positiv denken und daran glauben, dass das nächste Tor gleich kommt“, sagte er nach dem 3:0 der Bayern.
3:0-Sieg gegen Mainz: Die Bayern-Spieler in der Einzelkritik
Bis zu seinem Treffer hatte er sich sehr schwer getan, kaum Ballkontakte, nur einen Torschuss vor der Pause. „In der ersten Halbzeit war Robert eine arme Sau“, analysierte Sportvorstand Matthias Sammer, „die Mainzer haben es so kompakt gemacht und die Räume so eng gemacht, da ist es für einen Mittelstürmer extrem schwer. Da muss man den Gegner erst einmal müde spielen, dass die Räume ein bisschen größer werden und die Laufwege ein wenig schwerer werden und dann ist es auch für ihn leichter. In der zweiten Halbzeit war er Weltklasse.“
„Nun liegt die Messlatte natürlich hoch“, sagt Thomas Müller
So soll es weitergehen. Auf die Gefahr eines Laufes wies Thomas Müller hin: „Nun liegt die Messlatte natürlich hoch. Es wäre gut für uns alle, wenn er so weitermacht.“
Erst kommt Zagreb, am Sonntag dann der BVB. Die nächsten Lewy-Opfer? „Borussia Dortmund spielt eine sehr gute Saison“, sagte Lewandowski mit Blick auf das Topspiel gegen seinen Ex-Verein, „das wird sicher ein sehr interessantes Spiel für ganz Fußball-Deutschland. Das wird ein wichtiges Spiel für uns. Da müssen wir Gas geben von der ersten bis zur 90. Minute, mindestens.“ Die Ex-Kollegen Hummels und Subotic kennen Lewy ja ganz gut. Hilft aber nicht immer. Im April, beim letzten Duell zwischen Bayern und dem BVB, traf Lewandowski zum 1:0.