Bayern siegt weiter – Gladbach zerlegt Frankfurt

Überblick: Schalke siegt in letzter Sekunde

Am Samstag feierte der FC Bayern seinen neunten Sieg (Bundesliga-Startrekord), wenn auch nur mit 1:0 beim SV Werder. Das Topspiel zwischen Schalke und Hertha endete 2:1 dank Meyers Last-Minute-Treffer. Torlos endete das Duell zwischen dem HSV und Leverkusen. Einen hart erkämpften 4:2-Erfolg fuhr Wolfsburg dank Dreierpacker Kruse ein. Darmstadt überraschte das kriselnde Augsburg. Am Abend hatte Frankfurt gegen die Gladbacher keine Chance. Am Freitag kehrte Thomas Tuchel als BVB-Coach nach Mainz zurück und feierte einen 2:0-Auswärtssieg.

Müller: Mit dem neunten Tor zum neunten Sieg – Rekord!

Müller lässt Wiedwald keine Chance.© Getty Images

Der FC Bayern zieht an der Spitze der Bundesliga seine einsamen Kreise. Die Münchner gewannen am Samstag auch das neunte Ligaspiel in Serie (Bundesliga-Startrekord), diesmal 1:0 beim SV Werder. Im ersten Abschnitt stemmte sich die Skripnik-Elf gegen die individuell klar besser besetzten Bayern mit viel Engagement, doch in einer Szene entwischte der Bremer Hintermannschaft Müller doch. Mit seinem neunten Saisontor brachte der Nationalspieler die Guardiola-Elf auf die Siegerstraße. Der verletzungsbedingt beeinträchtigte Rekordmeister verwaltete nach dem Tor den Vorsprung gegen in der Offensive zu harmlose Hanseaten. Im zweiten Abschnitt setzte sich der Ballbesitzfußball der Bayern (1. Halbzeit 82 Prozent) nahtlos fort. Werder stand hinten drin, unfähig ein Konterspiel aufzuziehen, und die Münchner investierten nicht mehr, als nötig. Ujah hatte gegen Neuer eine Möglichkeit, aber der Nationalkeeper war auf dem Posten, auf der Gegenseite hatte Wiedwald Glück, dass seine Aktion gegen Lewandowski nicht mit Elfmeter geahndet wurde. In der packenden Schlussphase verzeichneten auch die Norddeutschen ihre Offensivaktionen, doch zu einem Zähler reichte es trotz Pizarros Einwechslung nicht.

Ibisevic fliegt – Kalou schockt, Meyer schlägt zurück

Im Duell des Tabellendritten Schalke gegen den Vierten Hertha BSC war alles ausgeglichen, bis in der 18. Minute Ibisevic den Schalker Max umtrat und glatt Rot dafür sah. Neun Minuten später gingen die Königsblauen durch Kapitän Höwedes in Führung, als der Abwehrspieler eine Geis-Ecke wuchtig einnickte. Mit der Führung im Rücken erspielte sich die Breitenreiter-Elf ein klares Übergewicht und verdiente sich die Pausenführung eindeutig. Im zweiten Abschnitt änderte sich wenig. In Unterzahl konnten die Berliner die Schalker kaum einmal in Bedrängnis bringen, die Knappen indes versuchten ruhig auf den zweiten Treffer zu spielen. Hertha-Keeper Jarstein hatte bei zwei Slapstick-Einlagen Glück, doch aus dem Nichts hatte dann plötzlich Weiser die Ausgleichschance, aber der Berliner traf nur den Außenpfosten. Offensichtlich hatte die Dardai-Elf nun gespürt, dass auch in Unterzahl etwas gehen könnte. Weiser flankte auf Kalou und dieser nickte zum 1:1 ein. Schalke versuchte nochmal alles, aber die Berliner Mauer hielt lange dicht. Zudem hatten die Schalker bei einigen Vorstößen in der Endphase Glück, dass das Spiel nicht noch endgültig kippte. In der Nachspielzeit dribbelte Sané in den Strafraum und bediente Meyer, der den vielumjubelten 2:1-Siegtreffer erzielte.

Adler rettet das Hamburger Remis

In Hamburg begann der HSV gegen Bayer Leverkusen zunächst engagierter und zielstrebiger, aber nur Hunt hatte mit einem Rechtsschuss eine Chance für die Labbadia-Elf. Die Werkself übernahm immer mehr das Kommando, doch im Tor der Hausherren rechtfertigte Adler das in ihn gesetzte Vertrauen. Der Keeper, der hauchdünn den Vorzug vor Drobny erhalten hatte, rettete gegen Brand, Toprak und vor allem Papadopoulos mit Klasse-Paraden das 0:0 zur Pause. Mit Wiederbeginn fanden die Hanseaten besser in die Partie und hatten durch Hunt eine gute Gelegenheit. Das Spiel war nun ausgeglichen, wobei es vor allem eine umkämpfte Angelegenheit war, in der beide Mannschaften nicht zurücksteckten.

VfL-Blitzstart und TSG-Aufholjagd – Matchwinner Kruse

Auf Kruse ist Verlass: Dreierpack gegen Hoffenheim.

Den flottesten Start am Samstagnachmittag legten die Wolfsburger aufs Parkett. Schon nach 43 Sekunden netzte Kruse auf Zuspiel von Draxler eiskalt ein, allerdings stand der Ex-Schalker beim weiten Pass von Dante im Abseits. Dennoch zeigte sich Hoffenheim gehörig geschockt und kassierte kurz darauf das nächste Gegentor. Wieder war es Draxler, der mit einer butterweichen Flanke Dost fand, und der Niederländer köpfte zum 2:0 ein. Die Kraichgauer blieben klar unterlegen und hätten bei einer konsequenteren Chancenverwertung der Hecking-Elf noch weitere Gegentreffer hinnehmen können, doch stattdessen schafften sie durch Toljan den Anschlusstreffer zum 2:1-Halbzeitstand. Die Gisdol-Elf war nun besser in der Partie, allerdings war ihr wesentliches Merkmal die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Mit der insgesamt dritten Chance machte Schmid kurz nach dem Wechsel den 2:2-Ausgleich. Das Spiel war plötzlich wieder völlig offen – und Wolfsburg gefordert. Unverständlicherweise bot die TSG den Wölfen in der Defensive zu viel Raum an, so dass Kruse mit seinem zweiten und dritten Treffer zum 4:2-Endstand der Matchwinner des VfL wurde.

2:0 in Augsburg: Darmstädter Effizienz bei Ecken

Die Darmstädter wollten beim FC Augsburg die Heimniederlage vor der Länderspielpause gegen Mainz wieder wettmachen und schafften dies dank ihrer Effizienz bei Standards. Zweimal brachte Rausch Eckbälle gefährlich vor das Gehäuse der Fuggerstädter, zweimal klingelte es: Erst nickte Stürmer Wagner zur Führung ein, dann legte Mittelfeldmann Niemeyer aus dem Gewühl heraus zum 2:0 nach. Die Augsburger dagegen vergaben ihre Chancen und mussten sich nach 45 Minuten ein gellendes Pfeifkonzert ihrer Fans anhören. FCA-Trainer Markus Weinzierl brachte zum Start des zweiten Abschnitts Bobadilla und mit ihm kam etwas mehr Zug ins Offensivspiel der Hausherren. Allerdings hielten die Lilien knallhart dagegen und knickten nicht ein. Die Folge: Augsburg rannte an, fand aber kaum eine Lücke, so dass eine weitere bittere Niederlage für den Europa-League-Teilnehmer zu Buche stand.

Schuberts vierter Sieg in Folge – Doppelpack Raffael und Hahn

Gladbach jubelt über den klaren Sieg in Frankfurt.

Im Samstagabendspiel musste sich Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach deutlich mit 1:5 geschlagen geben. Die Hessen hatten mit Stenderas Freistoß den ersten Schuss aufs Tor zu verzeichnen – Rückkehrer Sommer fasste im VfL-Tor kurz nach -, doch zielstrebiger zeigten sich die Fohlen. Ein starker Angriff über Traoré und Stindl konnte Eintracht-Keeper Hradecky noch unterbinden, doch beim Abstauber von Raffael war er machtlos. In der Folge verpasste es die Schubert-Elf, nachzulegen. Und so kamen die Frankfurter durch einen Elfmeter von Meier zurück, den Dominguez mit einem schlampigen Rückpass zu Sommer eingeleitet hatte. Mit Wiederbeginn machte die Borussia klar, dass ihr ein Punkt zu wenig war. Die Gäste drückten mächtig aufs Tempo und erspielten sich zahlreiche Chancen. Stindl traf zunächst nur die Latte, dann machte Dahoud mit einem abgefälschten Schuss das 2:1 für die Gladbacher, ehe Stindl den Ball am fast leeren Tor vorbeischob. Dennoch lief es jetzt bei der Borussia wie geschmiert – Raffael legte alleine auf Hradecky zustürmend den Ball zum 3:1 ins Netz. Joker Hahn setzte mit dem 4:1 vom Elfmeterpunkt und dem 5:1 aus kurzer Distanz die Schlusspunkte. Der vierte Sieg im vierten Liga-Spiel für VfL-Coach Schubert war perfekt.

Vogt will das nächste “Ausrufezeichen setzen”

Kevin Vogt© imago

Mit einem 14-Punkte-Start (4/2/2, 13:12 Tore) setzte der 1. FC Köln bereits ein Ausrufezeichen. Mittelfeldmann Vogt ist sich aber sicher, dass die Geißböcke “noch das eine oder andere Ausrufezeichen setzen können”. Schon am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) gegen Hannover? “Unser klares Ziel muss es sein, die drei Punkte in Köln zu behalten”, sagt FC-Torwart Horn, “Hannover wird versuchen, erstmal die Null zu halten und defensiv möglichst gut zu stehen.” Also wird bei der Truppe von Peter Stöger erneut der Offensive eine tragende Rolle zukommen. “Wir stehen nicht nur defensiv gut, sondern haben auch offensiv etwas zu bieten”, so Vogt. Gegner 96 ging mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause. Mit dem 1:0 gegen Bremen gelang der erste Saisonsieg. Können die Roten darauf aufbauen?

VfB gegen FCI oder heimschwach gegen auswärtsstark

Wenn am Sonntagabend (17.30 Uhr) Stuttgart auf Ingolstadt trifft, begegnen sich nicht nur die heimschwächste (0/0/4) und die auswärtsstärkste (3/1/0) Mannschaft, sondern auch die Schießbude (19 Gegentreffer) und die offensivschwächste (sechs Tore) Truppe der Liga. Der VfB hofft, die Rote Laterne auch ohne den verletzten Top-Stürmer Ginczek (drei Treffer, Bandscheibenvorfall) weiterreichen zu können. “Die Mannschaft muss nicht nur dann Höchstleistung bringen, wenn ihr das Wasser bis zum Hals steht, sondern in jedem Spiel”, fordert Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt. Deutlich mehr Zufriedenheit herrscht beim Aufsteiger, der nach neun Spieltagen einen starken Platz sechs belegt. “Viel besser hätte es nicht laufen können”, so Sportdirektor Thomas Linke.

Reus trifft und scheitert – Mkhitaryan macht den Sack zu

Traf aus dem Spiel heraus, aber nicht vom punkt: BVB-Torschütze Reus.© Getty Images

Borussia Dortmund ist nach der 1:5-Klatsche vor der Länderspielpause beim FC Bayern am Freitagabend mit einem Sieg beim 1. FSV Mainz in die zweite Hälfte der Hinrunde gestartet. Die Borussen gewannen bei der Rückkehr des früheren 05-Trainers Thomas Tuchel mit 2:0 – Wegbereiter war BVB-Offensivmann Reus, auch wenn er früh in der ersten Hälfte einen Elfmeter verschoss. Die Rheinhessen hatten in Person von Muto die erste Gelegenheit des Spiels, kälter zeigte sich auf der Gegenseite jedoch Reus, der ein Zuspiel von Abameyang mit links vollstreckte. Ab Mitte der ersten Halbzeit agierte die Tuchel-Elf dann zu passiv, so dass die Mainzer ein wenig aufkamen, doch echte Möglichkeiten zum 1:1 hatte nur Jairo per Freistoß, den Bürki abwehrte. Kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, zeigte Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg auf den Elfmeterpunkt – und das zu Unrecht: Im Zweikampf Bungert gegen Aubameyang traf der Mainzer eindeutig den Ball, zudem passierte die Aktion knapp außerhalb des Strafraums. Reus trat an und “sorgte für Gerechtigkeit” – seinen schwach geschossen Elfmeter parierte Karius, der nun schon den siebten von insgesamt 14 Strafstößen gegen ihn entschärfte. Mainz schöpfte aus diesem Fehlschuss neue Hoffnung und erarbeitete sich ein Übergewicht – Muto scheiterte am herausstürzenden BVB-Keeper Bürki. Allerdings zeigten sich die Borussen nachlässig bei ihren wenigen Gegenangriffen, so verpassten zunächst Kagawa und Aubameyang das mögliche zweite Tor für die Gäste. Dadurch blieb das Spiel bis zum Schluss spannend, ehe Mkhitaryan kam und das entscheidende wie verdiente 2:0 nachlegte.

cru/bst

1. Bundesliga, 2015/16, 9. Spieltag


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