Weltmeister gegen Drittliga-Kicker, Profis gegen Amateure, Top-Favoriten gegen Außenseiter: In der 1. Runde des DFB-Pokal treffen an diesem Wochenende wieder Welten aufeinander, wobei naturgemäß nur die Großen Angst vor einer Blamage haben müssen.
Der Titelverteidiger dürfte allerdings im Duell David gegen Goliath für seinen Gegner eine Nummer zu groß sein. Rekord-Pokalsieger Bayern München spielt am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf Sky) beim Drittligisten Preußen Münster, dessen gesamter Kader einen geschätzten Marktwert von ca. 5,4 Millionen Euro hat. Die Mannschaft der Gäste wird hingegen auf 532 Millionen Euro taxiert.
Münsters Kapitän Truckenbrod: “Froh, wenn das Spiel vorbei ist”
Die Vorzeichen sind also klar, wenngleich sich die Bayern nach der 0:2-Pleite im Supercup unter der Woche und vor allem durch die schwere Verletzung des designierten Abwehrchefs Javi Martinez (Kreuzbandriss) noch im Schockzustand befinden. “Das ist ein großes Problem”, sagte Bayern-Coach Pep Guardiola.
Aber auch ohne Martinez sind die Bayern beim Zwölften der 3. Liga der Topfavorit, zumal der ein oder andere der sechs Münchner Weltmeister seine Visitenkarte im mit 16.800 Zuschauer ausverkauften Preußenstadion abgeben wird. “Ehrlich gesagt, ich bin froh, wenn das Spiel vorbei ist”, sagte Münsters Kapitän und Drittliga-Rekordspieler Jens Truckenbrod, dem nichts Gutes schwant.
Schwere Aufgabe für Paderborn
Auf ähnlich schwierige Kaliber treffen am Sonntag Bundesliga-Neuling SC Paderborn bei RB Leipzig (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) und VfL Wolfsburg bei Zweitliga-Aufsteiger Darmstadt 98 (ab 20.30 Uhr, live auf Sky). Paderborns Coach Andre Breitenreiter hat mächtig Respekt vor Aufsteiger Leipzig: “Die haben sehr viel Selbstvertrauen, das wird nicht einfach.” Und auch beim ambitionierten VfL Wolfsburg ist nach zuletzt dürftigen Auftritten in der Vorbereitung eine gewisse Unsicherheit zu spüren. “Wir müssen 100 Prozent Leistung abrufen”, forderte Trainer Dieter Hecking.
Unterdessen träumen sie in Darmstadt von einer neuerlichen Sensation, nachdem die Lilien zum Auftakt der vergangenen Pokalrunde Borussia Mönchengladbach im Elfmeterschießen eliminiert hatten. “Wir wollen Wolfsburg so lange wie es geht ärgern”, lautet die Marschroute von Trainer Dirk Schuster.
Bremen will die Pokalblamage vermeiden
Nach zuletzt drei bitteren Erstrunden-Pleiten am Stück bei den Drittligisten Heidenheim (2011/1:2), Münster (2012/2:4 n.V.) und Saarbrücken (2013/1:3 n.V) hofft Werder Bremen auf eine Trendwende. “Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Druck da ist. Wir werden diesem Druck aber erfolgreich standhalten”, so Werder-Trainer Robin Dutt vor dem Match beim bayerischen Regionalligisten FV Illertissen.