In Nürnberg dürfte zudem der 2006 eingeführte kontrollierte Einstieg abschreckende Wirkung gezeigt haben, vermutete ein Sprecher. Zusätzlich zu diesen Sichtkontrollen beim Fahrer gibt es Stichproben in den Fahrzeugen. “Das hat sich möglicherweise sogar noch stärker ausgewirkt als die höheren Strafen. Das wirkt wesentlich schneller”, so der Sprecher weiter. Die ersten konkreten Zahlen werden wohl erst im ersten Quartal 2016 vorliegen. In Nürnberg waren 2014 rund 26 000 Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein erwischt worden. Das entspricht einer Quote von weniger als zwei Prozent. Der Verkehrs-AG Nürnberg zufolge entgehen dem Unternehmen pro Jahr rund 1,5 Million Euro an Einnahmen durch Schwarzfahren.
Die Regensburger Verkehrsbetriebe setzen ebenfalls auf höheres Entgelt sowie in den Abendstunden und am Wochenende den Einstieg beim Busfahrer. “Da haben wir natürlich einen großen Effekt. Zu diesen Zeiten spüren wir einen merklichen Rückgang der Quote”, sagte Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein. Zuletzt, im ersten Halbjahr 2015, habe die Quote bei rund 3,1 Prozent gelegen.
Augsburg hat dagegen seit Jahren nur rund zwei Prozent Schwarzfahrer. Auswirkungen der höheren Strafe seien noch nicht absehbar. “Wir haben zumindest nicht weniger erwischt”, sagte ein Sprecher. In Augsburg werden Jahr für Jahr rund eine Million Fahrgäste kontrolliert. Davon hätten etwa 15 000 bis 20 000 keine Fahrkarte.