Ein Grund für die vergleichsweise geringen Krankmeldungszahlen liege in der Wirtschaftsstruktur, heißt es von der bayerischen AOK. In Bayern seien besonders viele Azubis in Dienstleistungsunternehmen und bei High-Tech-Firmen beschäftigt, erklärte Werner Winter, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement der AOK Bayern. Auch die
vergleichsweise hohe Qualifikation, die für solche Lehrstellen notwendig sei, spiele eine Rolle.
Es sei „gut belegt, dass eine höhere Bildung positive Auswirkungen auf gesundes Verhalten hat“, erklärte der Kassen-Fachmann. Den niedrigsten Krankenstand hat die AOK Bayern bei Auszubildenden in der Bank- und Versicherungsbranche festgestellt. Hier lag die Krankheitsquote zuletzt bei 2,2 Prozent, bundesweit waren es 2,9 Prozent. Deutlich öfter krankgemeldet sind junge Leute, die Berufe im Bildungsbereich, wie etwa Erzieher, erlernen. Dort betrug der Krankenstand 4,2 Prozent in Bayern und 6,6 Prozent bundesweit. Ähnlich hoch wie im Erziehungssektor war in Bayern die Krankmeldungsquote der Lehrlinge in der Baubranche mit 4,1 Prozent. Bundesweit waren im Schnitt 5,0 Prozent der Bau-Azubis krankgemeldet.
Die AOK Bayern hat einen Marktanteil von über 40 Prozent und hält die Daten zur Gesundheit der bei ihr versicherten Azubis für sehr aussagekräftig. Auch auf alle Versicherten sämtlicher Altersgruppen gerechnet, liegt Bayern mit einem Krankenstand von 4,3 Prozent unter dem Bundes-Schnitt von 5,2 Prozent. (dpa)