Die Münchner konnten tun und lassen, was sie wollten, gestört wurden sie bei ihrem zum Teil sehenswerten Kombinationsspiel so gut wie nie. Der frühen Führung folgten bis zur Halbzeit vier weitere Tore durch Schweinsteiger (19.), Pizarro (30., 45.) und Robben (32.). Vermutlich hätte niemand im Stadion den Bayern übel genommen, wenn sie die Vorbereitung auf das Viertelfinalhinspiel in der Champions League etwas früher begonnen hätten, nämlich schon in der zweiten Halbzeit. Aber die Bayern stürmten munter weiter. „Sie haben sich in einem Rausch gespielt“, stellte der zerknirschte Thorsten Fink fest. „Und dann waren wir nur noch ein Spielball.“ Pizarro fügte seine ersten beiden Treffern noch zwei weiter hinzu (60., 68.), und Robben gelang immerhin noch ein zweites Tor (55.). Erst nach dem neunten Treffer, den der eingewechselte Ribery erzielte, war der Torhunger der Münchner gestillt. Die beiden Gegentore nach schlechtem Stellungsspiel der Bayern-Defensive bei Eckbällen von Jeffrey Bruma (75.) und Heiko Westermann (86.) waren am Ende nur ein kleiner Schönheitsfehler, für Sammer allerdings Grund genug zu einer Minischelte. „Das sollte uns wachrütteln, denn das darf uns am Dienstag nicht passieren.“