Anzeige
Die Nachlässigkeiten reißen nicht ab: Der FC Bayern holt gegen Bayer Leverkusen die nächsten drei Punkte, erlaubt dem Gegner trotz Überlegenheit aber zu viel. Dafür wird die Heynckes-Elf am Ende beinahe bestraft.
Es sind aufregende Zeiten, die der FC Bayern München derzeit erlebt. Und so ein bisschen ist das auch die Crux der eigenen Stärke: Kaum ist in der Champions League das Viertelfinale erreicht, muss die Auslosung des nächsten Gegners überstanden werden und dann folgt auch noch die nächste Bundesliga-Partie. Das alles in gerade mal vier Tagen. “Die Ereignisse überschlagen sich derzeit”, sagte Jupp Heynckes ganz richtig. In Leverkusen wartete auf die Münchner nun also die nächste Station auf dem Weg zum Meisterschaftstitel.
Mit einem überlegenen 2:1 konnte der Rekordmeister wieder punkten in der Bundesliga – der Schlendrian war bei der Heynckes-Elf aber alles andere als verschwunden. Mario Gomez sorgte für die Führung (37.), Simon Rolfes für den Ausgleich (75.). Philipp Wollscheids Eigentor in der 87. Minute brachte die Entscheidung.
“Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel klar beherrscht”, sagte Jupp Heynckes nach der Partie, “in der zweiten Halbzeit mussten wir ein anderes Gesicht zeigen, da haben wir gekämpft. Ich bin insgesamt mit der Leistung meines Teams sehr zufrieden.”
Bayern München gegen Bayer Leverkusen, das war das Duell Erster gegen Dritter, ein absolutes Spitzenspiel also. Wenn man davon absieht, dass beide Teams vor dem Spiel trotzdem 21 Punkte trennten. Leverkusen ist bis dato die einzige Mannschaft, die den Bayern in dieser Saison drei Punkte abluchsen konnte. Jupp Heynckes fuhr trotzdem mit klaren Prioritäten nach Leverkusen und ließ Philipp Lahm, Thomas Müller und Mario Mandzukic zu Hause. Sie sollten den verletzten Toni Kroos und Franck Ribéry Gesellschaft in München leisten, den Dreien wollte der Trainer eine Pause gönnen. Im Spitzenspiel? Nach den mauen Vorstellungen in den vergangenen Wochen? Wer auf den drei Hochzeiten Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal tanzt, muss eben haushalten mit den Kräften.
Anzeige
Bayern startete mit starkem Offensivdrang in die Partie, aber ohne die Defensive zu vernachlässigen. Zwanzig Minuten brauchte es immerhin, bis in Form von Stefan Kießling der erste zögerliche Bayer-Abschluss gelang. Hängen geblieben waren von dem Spiel bis dahin nur zwei Fouls: Daniel Carvajal holte David Alaba nach fünf Minuten ungestüm von den Beinen und sah Gelb. Gute zehn Minuten später versetzte Luiz Gustavo Kießling einen Tritt in die Hacke – doch der Münchner kam mit einer Verwarnung davon.
Xherdan Shaqiri war einer der Profiteure von Heynckes Rotations-Taktik und durfte nach langer Zeit wieder von Beginn an aufs Feld. In feinen Aktionen sorgte er für Gefahr im Angriff, vor allem im Zusammenspiel mit Arjen Robben. Der Niederländer nahm in der 25. Minute volley an, Bastian Schweinsteiger kam im Strafraum aber nicht mehr an den Ball. Heynckes hatte Schweinsteiger ungewohnt auf die offensive Mittelfeldposition gesetzt.
FC Bayern in der Einzelkritik
Ohne Panik, dafür mit Kunststücken
Open all references in tabs: [1 – 9]


