Berlin (dpa) – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat gefordert, das sogenannte Dublin-Verfahren für Flüchtlinge wieder anzuwenden und auch die ausdrücklich erklärte Ausnahmepraxis für Syrer zu beenden. Die Dublin-Verordnung müsse «wieder uneingeschränkt umgesetzt» werden, verlangte der CSU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin». «Das ganze Problem ist ja verschärft worden in den letzten zwei Monaten dadurch, dass das Bundesamt (für Migration und Flüchtlinge) meines Erachtens ohne Not verkündet hat, Syrer würden überhaupt nicht mehr zurückgeführt werden – auch nicht mehr, wenn einer schon mal in Polen oder Frankreich Aufnahme gefunden hat. Das muss geändert werden.» Das Dublin-Verfahren sieht vor, dass Flüchtlinge von jenen EU-Ländern aufgenommen werden, die sie auf ihrer Flucht zuerst erreichen.