Bayern-Fanblock in Piräus: Prügel-Gate: "Das hat mit Fußball nichts zu tun"

Der erste Bayern-Auftritt in Griechenland seit 1983 war als Hochrisikospiel eingestuft worden. 1700 Gäste-Fans wurden mit Shuttle-Bussen unter Polizeischutz ins Stadion gebracht, wie auch die Journalisten. So weit, so fast normal. Eine Stunde vor Anpfiff kommt es zur Eskalation.

Warum?

So genau weiß das niemand. Von Bayern-Seite heißt es später: “Unsere Ultras haben sich aus dem Stadion zurückgezogen nach unnötigen Pöbeleien unsererseits und unverhältnismäßigem Schlagstockeinsatz der Polizei. Ultras erwägen, vor dem Spiel abzureisen.”

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Die Bilder, die dann über die Fernsehschirme flimmern, machen sprachlos: Griechische Polizisten, bewehrt mit Helm, Schutzschild und Schlagstock, prügeln im Bayern-Block auf zurückweichende Fans ein, dass es nur so kracht, wie im Furor, ohne Unterlass.

Sehr viel anders sah das in der Antike wohl auch nicht aus, und da ist viel gestorben worden. Anders als bei den alten Griechen gibt es heute Facebook.

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Der User “Super Bayern Super Bayern Hey Hey” postet „Unfassbar! Hoffentlich kommen alle gut nachhause!”, dazu ein 26-Sekunden-Video, das zwei Notärzte zeigt, die am Boden Liegende behandeln.

“Super Bayern Super Bayern Hey Hey” sagt: “Direkt hinter Block 26 bin ich jetzt gerade. Was siehst du? Blutlachen! Das hat mit Fußball nix zu tun.”

In den sozialen Netzwerken geht es rund. Üble Kommentare gegen Griechenland, die einen Zusammenhang zur Finanzkrise herstellen und die nichts in der Zeitung zu suchen haben, vielleicht bis auf diesen hier: “Wird Zeit, dass Uli wieder die Fäden in die Hand bekommt. Der hätte den Arsch in der Hose gehabt und wäre mit dem FCB auf dem Rückweg nach München!“

Sportvorstand Matthias Sammer bei “Sky”: “Das sind keine schönen Bilder.” Weiter wolle er sich nicht äußern. Ehrenpräsident Franz Beckenbauer wird deutlicher. “Das macht das Erscheinungsbild der Griechen auch nicht besser”, meinte er bei “Sky”.

Im ZDF: Schweigen zum “Prügel-Gate”.

“Sky” spricht in der Halbzeit immerhin mit dem deutschen Botschafter Dr. Peter Schoof. “Eine ziemlich heftige Reaktion der Polizei”, hat der gesehen, “vielleicht ist die Polizei das von den Derbys hier so gewohnt.”

Seit der Finanzkrise gebe es schon Ressentiments, aber nicht auf der menschlichen Ebene, so der Diplomat. Keinen einzigen Kosularfall habe es gegeben. Das könnte sich nun ändern.

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