Ministerin Ulrike Scharf (CSU) hatte in den vergangenen Monaten zunächst mehrfach erklärt, dass nach ihrem Kenntnisstand die beteiligten Behörden rechtmäßig gehandelt hätten. Am Montagabend (07.12.15) kündigte sie aber dennoch an, dass nach dem Skandal mögliche Mängel bei der staatlichen Lebensmittelüberwachung von einem externen Sonderermittler untersucht werden sollen. Heute muss die Ministerin dem Kabinett einen Bericht über den Skandal vorlegen.
Scharf betonte erneut, “den Fall Bayern-Ei rückhaltlos und ohne Ansehen der Personen” aufzuklären. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) verlangte “totale Transparenz”.
Weiterer Mitarbeiter unter Verdacht
Unterdessen ist ein weiterer Behördenmitarbeiter von seinen Aufgaben entbunden worden, teilte das Ministerium mit. Der Mitarbeiter der Regierung von Niederbayern soll dem Unternehmen Bayern-Ei eine Probenentnahme angekündigt haben.
Das Unternehmen hatte im Jahr 2014 mit dem Salmonellen-Erreger verunreinigte Eier europaweit verkauft. Die kontaminierten Eier sollen für zahlreiche Erkrankungen und den Tod eines 94 Jahre alten Mannes verantwortlich sein. Der Amtstierarzt des Landratsamtes Straubing-Bogen sitzt bereits in Untersuchungshaft: Er soll dem Eierhersteller beim Verkauf der gefährlichen Eier geholfen haben. Das BR-Politikmagazin Kontrovers und die Süddeutsche Zeitung hatten den Bayern-Ei-Skandal im Mai 2015 aufgedeckt.