Der 24 Jahre alte Benzing war es auch, der die Anfangsphase des Spiels bestimmte: Der Nationalspieler, der vielleicht am meisten unter der Verpflichtung von Svetislav Pesic im vergangenen November profitiert hat, war im Angriff der Münchner nicht zu stoppen. Alba hingegen zeigte sich vom Druck der Bayern beeindruckt: Als Benzing per Dreier zum 16:6 traf, musste Obradovic seine erste Auszeit nehmen.
Auch nach der Ansprache ihres Trainers fanden die Berliner nicht wirklich ihren Rhythmus, die intensive Verteidigung der Bayern zwang Alba zu vielen Ballverlusten. Der lustlose wirkende Topscorer Deon Thompson war erneut nur ein Schatten seiner selbst, der Power Forward konnte sich kaum einmal am Korb durchsetzen und kam am Ende nur auf sechs Punkte und zwei Rebounds. Weil aber auch die Münchner nicht überragend aus dem Feld trafen und Schwierigkeiten mit der Zonenverteidigung der Berliner hatten, blieben die Gäste bis zum Halbzeitstand von 37:30 für München zumindest in Reichweite.
Die Berliner kamen aggressiver aus der Pause, Obradovic blieb bei der sonst von seiner Mannschaft selten gezeigten Zonenverteidigung. Mit sechs Punkten in Folge kam Alba heran, nach zwei Dreipunktewürfen ihres besten Werfers Heiko Schaffartzik (21 Punkten) lagen die Berliner sogar 42:40 in Führung. Benzing hielt sein Team seinerseits mit zwei Dreiern im Spiel. Bis zum Ende des dritten Viertels waren die Gastgeber wieder auf 53:47 davongezogen.
Jetzt rächte es sich, dass bis auf den überragenden Schaffartzik kein einziger Alba-Profi im Angriff Normalform erreichte und zweistellig punktete. Weder Thompson noch Dashaun Wood (fünf Punkte) noch Je’kel Foster (kein Treffer bei sechs Versuchen von der Dreipunktelinie) konnten sich in Szene setzen, das Team der Gastgeber präsentierte sich ausgeglichener. Und wenn die Gäste doch einmal wieder heranzukommen schienen, trafen entweder Benzing (19 Punkte) oder der starke Bayern-Spielmacher Tyrese Rice, der am Ende auf 25 Zähler kam.