Bayer 04 spielt in Hoffenheim: Hyypiä ist die Tabellenführung egal – Kölner Stadt

Leverkusen. 

Sami Hyypiä ist ein Fußball-Trainer, dessen Einstellung zum Beruf von Hingabe und Nüchternheit geprägt ist. Das Schlimmste an seinem Job ist für ihn, dass er vor und nach Spielen darüber reden muss. Alles, was um den Fußball herum glitzert, wabert und dröhnt, ist nicht seine Sache. So war es keine Überraschung, was der Finne vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim (Freitag, 20.30 Uhr) zur möglichen Verschiebung in der Tabelle sagte. (Stellen Sie hier Ihre Wunsch-11 gegen Hoffenheim auf!) Ein einfacher Sieg würde die Werkself zum ersten Mal seit Februar 2010 zum Bundesliga-Spitzenreiter machen, wenn auch vermutlich nur für eine Nacht. Hyypiä dazu: “Die Tabellenführung ist mir völlig egal. Im Oktober werden keine Preise vergeben.”

Das ist richtig und falsch zugleich. Der Preis öffentlicher Wahrnehmung und Anerkennung wird in der Fußball-Bundesliga wöchentlich, ja täglich vergeben. Und kein Verein in der Fußball-Bundesliga fühlt sich in dieser Disziplin ungerechter behandelt als Bayer 04 Leverkusen. Der neue Geschäftsführer Michael Schade hat die Steigerung von Beachtung und Wertschätzung des besten Vereins nach Bayern und Dortmund bei Amtsantritt als zentrales Thema seiner Arbeit benannt. “Man hat gar nicht bemerkt, was Bayer 04 in der vergangenen Saison erreicht hat. Wir sind nicht richtig wahrgenommen worden”, klagte Schade und erklärte: “Wir müssen im Bereich Marketing, Kommunikation und PR etwas tun.”

Im deutschen Fußball gibt es keine bessere PR-Maßnahme als den ersten Tabellenplatz vor Bayern München und Borussia Dortmund. Und sei es nur für eine Nacht. Immerhin würde sich Hyypiä im Fall eines Sieges nicht dagegen wehren. “Wir wollen drei Punkte, und alles, was dazukommt, nehmen wir mit”, erklärte er. Die Geschichte spricht für die Leverkusener, die noch nie ein Spiel gegen Hoffenheim verloren haben. Gefallen hat Hyypiä, dass er am Donnerstagnachmittag alle Reisenden von ihren Nationalmannschaften wieder unverletzt im Training hatte. Nach den Eindrücken der individuellen Fitness will er entscheiden, wer spielt: “Man muss sehen, wer in der Zeit zwei Spiele gemacht hat, wer eine weite Reise hatte. Es ist sehr wichtig, dass die Spieler scharf und fit sind.” Der Begriff “scharf” ist hier eine direkte Übersetzung aus dem englischen Sport-Vokabular, in dem “sharp” so viel bedeutet wie bissig, griffig, aggressiv. Ausfallen wird trotz guten Heilungsverlaufes nach einem Muskelfaserriss Lars Bender. Für die frei werdende Stelle im defensiven Mittelfeld steht Gonzalo Castro zu Verfügung. “Ich hoffe, dass er bereit ist, gut zu spielen”, erklärt Hyypiä. Trotz der enormen Ausbeute von 19 Punkten aus acht Spielen sieht der Finne, der zuletzt fünf Tage bei der englischen Nationalmannschaft hospitiert hatte, noch viel Steigerungspotenzial im Spiel seines Teams, das die meisten Kontertore der Liga erzielt hat und noch kein Kontertor hinnehmen musste. “Bei eigenem Ballbesitz müssen wir besser spielen, da suchen wir zu schnell den Pass in die Tiefe”, sagt Hyypiä. Das sind Dinge, die ihn wirklich interessieren. Nicht der erste Platz für 20 Stunden mitten im Oktober.

1899 Hoffenheim: Casteels – Beck, Abraham, Vestergaard, Toljan – Polanski, Salihovic (Rudy) – Volland, Firmino, Elyounoussi – Modeste.

Bayer 04 Leverkusen: Leno – Donati, Wollscheid (Spahic), Toprak, Boenisch – Castro, Reinartz, Rolfes – Sam, Kießling, Hegeler.

Schiedsrichter: Brych (München).

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