Zum Ende der im Foyer der Mittelschule in Eußenheim durch den Bund Naturschutz in Bayern präsentierten Ausstellung „Biber – Die guten Geister des Wassers“ informierte sich der Eußenheimer Gemeinderat.
„Wir haben auf der Gemarkung der Gemeinde Eußenheim zahlreiche Biber“, erklärte Eußenheims Bürgermeister Dieter Schneider dem Gemeinderat und den Gästen. Die fachlichen Informationen gaben der Vorsitzende der Kreisgruppe Main-Spessart Erich Scheiner und der stellvertretende Vorsitzende der Ortsgruppe Karlstadt Alfred Dill.
Der Biber ist ein Sympathieträger, der wegen seines Fells und Fleisch vor rund 150 Jahren fast ausgerottet wurde. Vor rund 25 Jahren wurde er in Unterfranken durch den Bund Naturschutz erfolgreich angesiedelt, er vermehrt sich und verändert die Landschaft. „Er ist ein richtiger Baumeister“, verdeutlichte Erich Scheiner. Er wird freundlich angenommen und staut kleine Bäche auf, wo sich Frösche, Vögel und anderes Getier ansiedeln oder verpflegen kann.
„Er ist standorttreu, kann bis zu 30 Kilogramm schwer und bis zu 15 Jahre alt werden “, führte er weiter aus. Rund zwei Kilometer Bach braucht er, um seine Familie ernähren zu können. Bäume werden nur im Winterhalbjahr gefällt, um an die frischen Triebe zu kommen. 2009 wurden in Unterfranken 160 Biberbauten gezählt. Dass die Biber trotz aller Aktivitäten nicht viel Schaden anrichten, kann man den Entschädigungen entnehmen, die der Bund Naturschutz im Jahr 2013 in Unterfranken bezahlt haben, ganze 9000 Euro.
Einige der unterfränkischen Biber (pro Bau wird statistisch mit 3,3 Biber gerechnet) haben momentan ihr Domizil in Eußenheim aufgeschlagen. Neben dem Biber in der Nähe von Schönarts gibt es weitere zwischen Aschfeld und Münster sowie mindestens zwei Familien zwischen Hundsbach und Obersfeld, wo einer der Biber zum Jahreswechsel den Aschbach ganz schön aufgestaut hatte. „Die Biber zwischen Hundsbach und Obersfeld beobachten wir sehr sorgfältig“, erklärte der Bürgermeister, denn dort könnte durch die Nähe zu den Brunnen der „Hundsbacher Gruppe“ es möglicher weise Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung geben.
Teile der „Staumauer“ werden regelmäßig von den Mitarbeitern des Bauhofes abgetragen, was den Biber aber nicht hindert, genauso schnell den Damm wieder zu erhöhen.
Die Ausstellung wird ab dem 30. Januar für rund vier Wochen im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen in Zellingen, Retzbach, Duttenbrunn und Thüngen zu sehen sein.