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Nach acht Jahren Bauzeit ist die A 8 zwischen München und Ulm endlich durchgehend sechsspurig befahrbar. Trotzdem droht mittelfristig wohl ein Verkehrschaos.
Zuletzt wurde sie wegen der vielen Staus als “längster Parkplatz Deutschlands” bezeichnet. Dann galt sie als “längste Baustelle der Republik”. Jetzt, nach acht Jahren Bauzeit, ist die Autobahn A 8 zwischen München und Ulm durchgängig sechsstreifig befahrbar. Endlich, sagten Politiker und Unternehmer am Montag am Rande des Festakts am Burgauer See, bei dem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann das letzte Teilstück zwischen Augsburg und Ulm freigaben. Aber trotz der Eröffnungsparty sind viele bayerische Spediteure alles andere als zufrieden.
Denn hinter der Landesgrenze wartet ein extrem enges Nadelöhr, und dieses wird noch viele Jahre lang bestehen: Der Auf- und Abstieg in der Schwäbischen Alb zwischen Hohenstadt und Mühlhausen. Vor allem den Logistikern aus Schwaben graut es: “Es wäre geradezu ein Witz, wenn die ganze A 8 zwischen Stuttgart und München ausgebaut wird und nur das schon heute existierende größte Nadelöhr der gesamten Strecke erhalten bleibt”, sagt Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm. “Wir erwarten, dass der Bund zusätzliche Mittel bereitstellt und es schnellstmöglich beseitigt.”
Mittelfristig droht ein veritables Verkehrschaos
Dabei geht es nicht um irgendeine Städteverbindung. Es geht um die Strecke München – Stuttgart, die zwei der wichtigsten deutschen Ballungs- und Wirtschaftszentren verbindet. Und mehr noch: Die A 8 gilt als zentrale West-Ost-Trasse im europaweiten Transitverkehr – mit bis zu 90 000 Fahrzeugen pro Tag, Tendenz steigend. Ausgerechnet hier droht mittelfristig ein veritables Verkehrschaos. Spätestens von 2019 an werden jeweils drei modern ausgebaute Spuren auf die Alb zuführen, dort muss der Fahrzeugfluss dann abrupt auf zwei Spuren verengt und teilweise auf Tempo 80 heruntergedrosselt werden. Ein Ärgernis für jeden Unternehmer, der mit seinem Lastwagen Autobahnmaut bezahlt.
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Haben die Baden-Württemberger den Ausbau verpennt, während die Bayern vorangeprescht sind? Man kann das so sehen. Allerdings ist die Verbreiterung von zwei auf drei Spuren zwischen Drackensteiner Hang und Lämmerbuckel extrem schwierig und teuer. Das kann jeder nachvollziehen, der diese steile und kurvenreiche Strecke schon einmal befahren hat.
Aufgrund des immensen Aufwands hatten sich die Planer zunächst eine ganz besondere Geldquelle ausgedacht: Sie wollten auf diesem Abschnitt tatsächlich auch von Pkws Maut kassieren, um den Ausbau zu finanzieren. Diese Idee wurde inzwischen verworfen. Jetzt soll die Modernisierung konventionell finanziert werden. Wann und wie das geschehen wird? “Derzeit werden die Planunterlagen aktualisiert”, teilt das baden-württembergische Verkehrsministerium mit. Baurecht werde frühestens Ende 2017 erwartet. “Wenn alles klappt”, wie Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) sagt.
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