Drei von vier Erwerbstätigen in Bayern (77 Prozent) arbeiten im Sitzen oder bewegen sich nur mäßig. Das ist bundesweit der höchste Wert. Etwa die Hälfte würde sich gern mehr bewegen, schafft es aber nach eigenen Angaben nicht, das im Arbeitsalltag umzusetzen, wie die aktuelle Studie “Beweg dich, Deutschland” der TK zeigt.
“Vor allem diejenigen, die chronisch an Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Schlafstörungen oder Stress und Erschöpfung leiden, möchten ihre körperliche Aktivitäten steigern”, weiß Sabine Wagner-Rauh, Gesundheitsexpertin bei der TK in Bayern. Dennoch sieht im Freistaat nur eine Minderheit von 41 Prozent der Beschäftigten ihr persönliches Bewegungspensum als Privatsache an. Mehr als die Hälfte meint, ihr Arbeitgeber sei in der Pflicht.
Obwohl bayerische Chefs bundesweit am besten abschneiden wenn es um Unterstützung körperlicher Aktivitäten geht (Bayern: 21 Prozent, Bund: 13 Prozent), klaffen große Lücken zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Etwa jeder zweite Beschäftigte wünscht sich einen ergonomischen Arbeitsplatz oder Gesundheitskurse im Unternehmen. Vorhanden sind diese Angebote nur bei jedem sechsten beziehungsweise siebten Arbeitsplatz in Bayern.
“Gesunde Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital einer Firma. Chefs, die es schaffen, Freude an Bewegung zu vermitteln, haben auch wirtschaftliche Vorteile”, erklärt Wagner-Rauh. “Wer sich gern bewegt macht das auch regelmäßig. Und aktive Mitarbeiter sind deutlich weniger von chronischen Krankheiten betroffen als inaktive”, so die TK-Expertin weiter.