"Alaba zu entdecken war keine herausragende Leistung"

Wenn die Bayern heute versuchen, das 2:0 aus dem Hinspiel im Viertelfinal-Rückspiel bei Juventus Turin zu verteidigen, wird auch David Alaba wieder im Fokus stehen. Der 20-Jährige ist der einzig verbliebene Österreicher in der Champions League, sein Nationalteam-Kollege Aleksandar Dragovic mit dem FC Basel der einzige in der Europa League. Die Schweizer empfangen nach dem 2:2 in London am Donnerstag Tottenham.


FC Basel's coach Heiko Vogel reacts during their E
Entdecker: Alaba stach Heiko Vogel 2006 ins Auge.

Foto: Reuters/ARND WIEGMANN

Einen Bezug zu beiden hat Heiko Vogel. Der 37-jährige Deutsche führte Basel letzte Saison als Trainer ins Achtelfinale der Champions League und zum Double. Nach einem holprigen Saisonstart wurde er im Oktober entlassen. Zuvor verdiente sich Vogel als Jugendtrainer bei den Bayern seine Sporen. Spieler wie Lahm, Müller oder Hummels gingen dabei durch seine Ausbildung.

Turniersieger Austria

Weniger schöne Erinnerungen hat Vogel, wenn er an ein hochkarätig besetztes Unter-15-Turnier in Bremen im Jahr 2006 zurückdenkt. „Weil wir damals mit den Bayern Letzter geworden sind“, schmunzelt der Sportwissenschaftler. Die Austria krönte sich mit einem 2:0-Sieg gegen Dortmund – mit einem gewissen Mario Götze – zum Turniersieger. Zurück in München musste Vogel den letzten Platz rechtfertigen. Darüber hinaus erzählte er von den außergewöhnlichen Talenten der Wiener Austria. Das Produkt: Zwei Jahre später wechselten David Alaba und Christoph Knasmüllner zu den Bayern.

Vogels Entdeckung war also der Beginn der Bayern-Karriere des David Alaba. Ob er stolz ist, seinen Beitrag geleistet zu haben? „Nö, ich hab’ ja nur meinen Job getan. Und bei einem Kaliber wie David Alaba ist es keine herausragende Leistung, Talent zu diagnostizieren.“

Seiner gerade einmal 20 Jahren zum Trotz hat David Alaba schon eine beeindruckende Karriere hinter sich.
Sein Talent war früh erkannt. Aber man muss dieses Talent auch Umsetzen können.
Und zwar nicht nur am Wuzzler in der KURIER-Redaktion.
Und weil das Umsetzen eine der Stärken Alabas ist, klopfte nach fünf Einsätzen für Austria Amateure in der Erste Liga der FC Bayern 2008 beim damals 15-Jährigen an.
Bei den Münchnern ging es dann schnell: Schon im Oktober desselben Jahres stieg er von der U17 in die U19.
In der Saison darauf war er schon Stammspieler bei den Bayern-Amateuren in der dritten Bundesliga und
… durfte gelegentlich bei den Profis mittrainieren.
Im Februar 2010 wurde er, dank seines Einsatzes im Cup-Viertelfinale, mit exakt 17 Jahren und 232 Tagen zum jungsten Bayern-Spieler aller Zeiten mit Pflichtspieleinsatz.
Einen Monat später kam er zu seinem ersten Ligaeinsatz, drei Tage darauf stand er erstmals in der Startelf – und zwar im Achtelfinale der Champions League.
Nach dem Spiel bekam er als Bayern-Spieler mit den meisten Ballkontakten Extra-Lob von Vostandschef Karl-Heinz Rummenigge: “Er hat sehr gut gespielt. Man hat ihm überhaupt nicht angesehen, dass es sein erstes Spiel für Bayern von Anfang an war.”
In der Winterpause wurde Alaba um Spielpraxis zu sammeln für ein halbes Jahr nach Hoffenheim verliehen.
Zurück in München etablierte er sich als Stammspieler und …
… wurde zum Publikumsliebling.
Gemeinsam mit Frank Ribery ist Alaba nicht auf dem Platz für Spitzenleistung gut, sonder auch abseits für den einen oder anderen Lacher. Siehe “Video: “Schau net so bled, hearst” und Video: “Hoeneß’ Alaba Anektote.”
Auch aus dem Nationalteam ist Alaba nicht mehr wegzudenken.
Seinen ersten Team-Einsatz bestritt Alaba am 14.nbsp;Oktober 2009 im WM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich.
Mittlerweile hält er bei 22 Länderspielen – obwohl er nach wie vor für die U21 spielberechtigt wäre.

Noch mehr ins Schwärmen gerät Vogel, wenn er an seinen ehemaligen Basler Schützling Aleksandar Dragovic denkt. „Ich finde Drago Wahnsinn. Ich liebe es, wie er das Spiel als Innenverteidiger interpretiert und habe es genossen, mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Guter Spielaufbau

Was Dragovic auszeichnet? „Er ist immer scharf und hart im Zweikampf. Was ihn aber den Tick besser macht als seine Konkurrenz ist seine Qualität im Spielaufbau. Und das ist unverzichtbar im modernen Fußball.“ Daher stünden dem 22-Jährigen auch alle Türen offen. „Er ist mit seiner Entwicklung noch nicht am Ende, hat aber mit Sicherheit das Potenzial für einen absoluten Topklub. Der kommende Sommer wäre auch sicher kein falscher Zeitpunkt für einen Wechsel.“

Zu welchem Zeitpunkt Vogel selbst wieder ins Geschäft einsteigt, ist noch unklar. In der Schweiz genießt er einen guten Ruf, zuletzt fiel sein Name in Luzern. In Österreich ist er noch nicht ganz so bekannt. Die Bundesliga verfolgt er aber via Sky. „Erst am Sonntag habe ich Salzburg gegen Sturm Graz gesehen. Die Strukturen sind ähnlich, die Unterschiede zur Schweiz nicht groß, wenn überhaupt vorhanden. Für Klubs wie Salzburg und die Austria müssten ähnliche Erfolge möglich sein wie für die Schweizer Vereine.“

This entry was posted in DE and tagged by News4Me. Bookmark the permalink.

About News4Me

Globe-informer on Argentinian, Bahraini, Bavarian, Bosnian, Briton, Cantonese, Catalan, Chilean, Congolese, Croat, Ethiopian, Finnish, Flemish, German, Hungarian, Icelandic, Indian, Irish, Israeli, Jordanian, Javanese, Kiwi, Kurd, Kurdish, Malawian, Malay, Malaysian, Mauritian, Mongolian, Mozambican, Nepali, Nigerian, Paki, Palestinian, Papuan, Senegalese, Sicilian, Singaporean, Slovenian, South African, Syrian, Tanzanian, Texan, Tibetan, Ukrainian, Valencian, Venetian, and Venezuelan news

Leave a Reply