Wasser marsch: 54 Jugendfeuerwehren aus Baden-Wrttemberg und Bayern haben eine Gemeinschaftsaktion gemeistert. Sie befrderten 97 000 Liter Wasser vom Filsursprung in die kleine Lauter.
Ende gut. Alles gut. Die Merklinger Feuerwehrleute jubeln ber ein gelungenes Projekt, das seit Wochen eine organisatorische Hochleistung erfordert hatte. Mehr als 500 Feuerwehrleute haben symbolisch den Atlantik mit dem Schwarzen Meer verbunden, indem sie Wasser aus dem Filsursprung ber eine 22 Kilometer lange Schlauchleitung bis in die Nhe der kleinen Lauter befrderten. Zwar fehlte am letzten Standpunkt mitten im Wald die zugesagte Untersttzung, um das Projekt genau so beenden zu knnen, wie es vorgesehen war. Der Grund: Einige Kollegen hatten aus Krankheitsgrnden abgesagt. Trotzdem meinten die Merklinger Jungs, die auf der Endposition Nummer 54 dreieinhalb Stunden auf das ersehnte Wasser gewartet haben, es werde in jedem Fall ber das Erdreich in die kleine Lauter gelangen. Gefehlt haben gerade mal sechs Kilometer bis zur direkten Verbindung.
54 Positionen hatten die Feuerwehrleute besetzt, dabei den Albaufstieg vom Filsursprung mit 200 Hhenmeter bewltigt und einen Abstieg mit 300 Hhenmetern. Zwischendurch gab es unerwartet Probleme zu bewltigen. Schon kurz hinter dem Filsursprung drang Wasser aus einem Schlauch, der ersetzt werden musste. Die Folge: Druckabfall bei der Pumpe auf Position 11, kurz vor dem hchsten Punkt vor Westerheim. Dort bemngelt der Trupp aus Berghlen den fehlenden Eingangsdruck, die Pumpe rebellierte, und Maschinist Bernd Steeb bekam zu tun. Fr die nachfolgenden Positionen bedeutete das eine zeitliche Verzgerung. Dieser nahm zu, da sich einige Schluche auch in den folgenden Positionen als undicht erwiesen.
Um 10.40 Uhr warteten die Mnner auf Position 21 im Wassertal hinter Westerheim noch immer auf Wasser. Zwischendurch klagten ein paar der Jungs ber Langeweile: Feuerwehrleute sind es schlielich gewohnt zu schaffen. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch: Sie war trotzdem gut, und das Wetter spielte mit.
Die Strecke bis Merklingen, wo es endlich wieder bergab geht, hatte es ebenfalls in sich. Krftig unterwegs waren denn auch seit sieben Uhr die Guides auf ihren Motorrdern, die alle Mannschaften zu ihren Positionen lotsten und mit Informationen versorgten. Immer wieder mal gibt es Funklcher, immer wieder sausten sie auf ihren Motorrdern die Strecke ab und kontrollierten die Sachlage.
Am lngsten warteten die Jungs am “Hbschen Stein”, auf Position 54. Das Ende der Schlauchleitung. Null Empfang. Kein Kontakt zur Auenwelt, die Vesperpakete vertilgt. Das Wasser leergetrunken. Nur die Guides kamen immer wieder mit Meldungen: “Das Wasser hngt kurz vor einem Bauernhof bei Merklingen.” Dass die Feuerwehren schlechtes Material haben, knne aber nicht besttigt werden, sagte Rolf Salzmann, der Leiter der Jugendfeuerwehr Merklingen: “Die nehmen das gute Zeug ja nicht auf ein solches Event mit. Das ist fr die echten Notflle. Bei so etwas werden alte Schluche getestet und zum Teil sind Pumpen im Einsatz, die wirklich alt sind.”
Aber Feuerwehrleute seien ja auf unerwartete Situationen geschult und wssten sich zu helfen, fgte Jugendleiter Salzmann hinzu. Und dann, nach langer Wartezeit, hie es dann doch tatschlich: “Wasser kommt.”