Bei der Kontrollaktion gegen Schwarzarbeit und Beitragshinterziehung haben die Zollämter in Bayern zahlreiche Verstöße festgestellt. Dabei ging es vor allem um die Aufdeckung von Scheinselbstständigen.
Suche nach Scheinselbständigen
Immer wieder stießen die Zollfahnder bei ihren Baustellenprüfungen auf “Subunternehmerketten”. Der Trick dahinter: Ein Bauherr beschäftigt ein Bauunternehmen, das wiederum Subunternehmer für einzelne Gewerke beauftragt. Dieser beschäftigt dann wiederum Mitarbeiter mit Gewerbeschein – die aber oft nur für einen Arbeitgeber tätig und damit scheinselbstständig sind.
Gewerbeanmeldung im Ausland
Es gehe stets darum, Sozialversicherungsabgaben zu sparen, sagt Rudi Herde von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit in Passau. Auf einigen Baustellen finde man keinen einzigen normalen Arbeitnehmer mehr, sondern nur noch Subunternehmer. Besonders schwierig werden die Kontrollen dann, wenn angeblich selbständige Bauarbeiter aus dem europäischen Ausland eine Gewerbeanmeldung aus ihrem Heimatland vorlegen.
Mehr als 15 Millionen Euro Schaden
Allein in Niederbayern und drei Landkreisen in Oberbayern entstand den Sozialversicherungen im vergangenen Jahr ein Schaden von mehr als 15 Millionen Euro. Dort waren bei der zweitägigen Kontrollaktion mehr als 70 Beamte auf rund 50 Baustellen im Einsatz. In ganz Bayern wurden dutzende Nachprüfungen von Geschäftsunterlagen angeordnet.