2:1 gegen Dortmund – Bayern gewinnt Topspiel – FAZ

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Ganz oben und obenauf: Lewandowski trägt Ribéry ins Ziel

FC Bayern München - Borussia Dortmund
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Ganz oben und obenauf: Lewandowski trägt Ribéry ins Ziel

Lange sah es so aus, als könnte Borussia Dortmund ausgerechnet beim FC Bayern seine Niederlagenserie stoppen – bis Arjen Robben dann in der 85. Minute einen Elfmeter für die in der zweiten Halbzeit hoch überlegenen Münchner zum 2:1-Sieg nutzte. „Wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt. Die beste seit langer Zeit“, sagte der Dortmunder Trainer Jürgen Klopp im TV Sender Sky. „In der zweiten konnten wir dem Druck nicht mehr standhalten. Wir haben zu wenig Fußball gespielt und waren zu passiv im Nachrücken.“

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Peter Penders



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Schon der Blick auf die Tabelle vor dem Spielbeginn machte deutlich, dass es sich zwar um das Treffen zweier mit vielen Nationalspielern gespickten Mannschaften handelte, aber längst nicht mehr um ein Spitzenspiel. Nach dem Sieg des Hamburger SV hatte der Sinkflug von Borussia Dortmund beängstigende Ausmaße angenommen – der BVB war auf den Relegationsrang 16 angekommen.

Dort stehen in der Regel Mannschaften, die sich ernsthaft um ihr Verbleiben in der Bundesliga sorgen müssen – und für einen Abstiegskandidaten spielte der BVB erstaunlich mutig in München, hatte aber diesmal auch das Glück, das die erste Chance des Gegners nicht gleich zum ersten Gegentor führte. Robben, dessen gereizter Nerv im Oberschenkel sich soweit beruhigt hatte, dass ein Einsatz des Niederländers möglich war, hatte sich nach sechs Minuten im Doppelpass mit Philipp Lahm eine formidable Einschussmöglichkeit erspielt, aber seinen strammen Schuss aus rund elf Metern lenkte BVB-Torwart Roman Weidenfeller noch an die Querlatte.

Aber lange dauerte es nicht, und es stand zumindest nach Aluminiumtreffern schon 1:1, denn zwei Minuten später landete auch der Schuss von Henrich Mchitarjan nach der ersten sehenswerten Dortmunder Kombination am Außenpfosten.



Robbens Entscheidung, Reus’ Kopfballstärke


Das darf doch nicht wahr sein: Weidenfeller bekommt doch noch zwei Gegentore

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Beim BVB saßen die Stürmer-Transfers des Sommers, der Italiener Ciro Immobile und der Kolumbianer Adrian Ramos, zunächst nur auf der Bank – und für sie stürmte nicht etwa Pierre-Emerick Aubameyang in der Mitte, sondern Shinji Kagawa gab die Dortmunder Variante der falschen Neun. Der Japaner war nicht nur als wendige Anspielstation gefragt, er sollte auch den Bewegungsspielraum von Xabi Alonso, dem Lenker des Bayern-Spiel einschränken, was ihm auch häufig gelang.

Für die großen Ideen bei den Münchnern waren deshalb diesmal andere gefragt – beispielsweise Jérome Boateng, der nach einer knappen Viertelstunde Müller mit einem überraschenden Lupfer im Strafraum freispielte. Der Nationalspieler scheiterte aber ebenso wie zwei Minuten später mit einem Seitfallzieher an Weidenfeller – was im zweiten Fall für Mchitarjan schmerzhafte Folgen hatte. Beim Versuch, schnell den Gegenangriff einzuleiten, schoss Weidenfeller den Armenier aus kurzer Entfernung kurzfristig buchstäblich K.o.

Anders als in vielen Spielen zuvor präsentierten sich die Dortmunder im Mittelfeld wacher und konzentrierter, luchsten den Bayern Bälle ab und gingen sofort in ihr einst gefürchtetes Umschaltspiel über. Tief stehende Gegner, die gut gestaffelt auf den BVB warteten, hatten den Dortmunder zuletzt arg zugesetzt – wie erwartet bot der FC Bayern mitunter eher den Raum, den die Westfalen benötigen. Mchitarjan spielte so nach einer halben Stunde Aubameyang völlig frei im Fünfmeterraum, aber der Gabuner scheiterte an Manuel Neuer. Zuvor hatte Weidenfeller auf der anderen Seite einen weiteren Schuss von Robben entschärft und Alsonso ziemliches Glück – bei seinem taktischen Foul an Sokratis ließ Schiedsrichter Manuiel Gräfe die Gelbe Karte stecken.

Die erste große Dortmunder Chance war gerade vergeben, da folgte schon die zweite – und sie war so sehenswert herausgespielt, dass sie an beste Tage des BVB erinnerte. Den Abwurf von Weidenfeller hatte Aubameyang mit der Hacke zu Kagawa weitergeleitet, der wiederum den Gabuner sofort auf die Reise auf der Außenbahn schickte. Und dessen folgende Flanke nutze der bis dahin unauffällige Reus per Kopf zum Dortmunder-Führungstreffer.

Was immer die Bayern danach anstellten – und es waren eine Menge sehenswerte Kombinationen – sie endeten alle ähnlich. Entweder Weidenfeller war im Weg, wie gegen Müller (38.) und Lewandowski (52.), oder ein BVB-Akteur brachte noch den Fuß dazwischen wie Bender (40.), der Robbens Schuss aus kurzer Entfernung abblockte.

Die Bayern-Überlegenheit aber wurde in der zweiten Halbzeit immer größer – der BVB lauerte ganz auf den perfekten zweiten Konter und kam dem nach einer knappen Stunde ziemlich nahe, als Kagawa scheiterte. Die Münchner vergaben ihre Chancen weiter, brachten nun Ribéry ins Spiel, was sofort Wirkung zeigte. Seinen Pass auf Robben konnte der für den verletzten Hummels (Klopp: „Er ist hoch gesprungen, und der Fuß hat an der Stelle wehgetan, an der Mats schon einmal verletzt war.“) zur Pause eingewechselte Subotic noch abfangen, aber Lewandowski nutzte den Abpraller mit einem strammen Schuss zum Ausgleich (72.).

Die Münchner wirkten nun wesentlich frischer als ihre Gegner, brachten mit Pizarro einen weiteren Stürmer und erzwangen buchstäblich den Sieg – Subotic hatte Ribèry im Strafraum festgehalten. Diesmal nutzte Robben (85.) den Elfmeter zum 2:1 – vor der Jahren war er im Meisterschaftsfinale an Weidenfeller gescheitert. Das scheint unendlich lange her – dass die Fans in München mal „Zweite Liga, Dortmund ist dabei“ singen würden, hätte damals niemand für möglich gehalten.

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