2:0 in Braunschweig Glanzlose Bayern – FAZ

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Claudio Pizarro erlöst die Bayern

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Claudio Pizarro erlöst die Bayern

Als die Torschützen ganz vorne auf dem Platz jubelten, hatten die Abwehrspieler am anderen Ende des Platzes wenig Lust zum Mitfeiern. Es war eine lästige Pflichtaufgabe, die der FC Bayern München auf dem Weg zu seinem 2:0-Erfolg bei Eintracht Braunschweig zu absolvieren hatte. Echte Freude über die späten Treffer durch Claudio Pizarro (75. Minute) und den eingewechselten Mario Mandzukic kurz vor Spielende wollte nicht aufkommen.

Der Mangel an Lust und Laune dürfte vor allem daran gelegen haben, dass der Rekordmeister vier Tage vor seinem Auftritt bei Real Madrid mehr Fehler als Glanz in seinem Spiel hatte. Aufsteiger Braunschweig verdiente sich vor 23.325 Zuschauern Respekt und konnte den Favoriten lange Zeit tüchtig ärgern.

Erschreckend viele Fehlpässe

Ein paar Meter neben dem Braunschweiger Tor hatten an diesem 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga auch Fotografen Platz genommen, die aus Spanien angereist gekommen waren. Sie wollten vor dem Champions-League-Duell zwischen München und Madrid offenbar dokumentieren, wie der Ball ins Tor der Eintracht rollt und welcher Bayern-Profi wohl die schönsten Schüsse zu bieten hat. Aber in der ersten Halbzeit der Begegnung blieben Schnappschüsse von Münchener Stars, die auch nur theoretisch einen Treffer hätten erzielen können, Mangelware.

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Abgewehrt: Der Braunschweiger Hochscheidt (l.) verhindert den Schuss von Arjen Robben

Das Team um Kapitän Philipp Lahm erlaubte sich erschreckend viele Fehlpässe, verweigerte so manchen der harten Zweikämpfe und hatte sogar Glück, mit einem 0:0 in die Halbzeit gekommen zu sein. Die beste Torchance vor dem Wechsel besaß nämlich ein gewisser Jan Hochscheidt, der nach einer traumhaften Flanke seines Kollegen Omar Elabdellaoui bei einem Kopfball das nötige Geschick vermissen ließ.

Eigentlich dürfte Eintracht Braunschweig gegen Bayern München, unabhängig von der personellen Besetzung des Rekordmeisters, nicht den Hauch einer Chance haben. Aber im Praxistest zeigte sich, dass selbst solche Ausnahmekönner wie Franck Ribery bei einem Mangel an Anspannung zu elementaren Fehlern neigen. Der Franzose leistete sich ein misslungenes Abspiel nach dem anderen.

Götze beschwert sich

Und Mario Götze, als Riberys Partner im Mittelfeld aufgestellt, zeigte zunächst nur, dass er sich vor allem an der körperlich robusten Gegenwehr seiner Braunschweiger Gegenspieler störte. Der Nationalspieler muckte verbal auf, beschwerte sich beim Schiedsrichter, wusste aber zunächst keine überzeugende Antwort zu geben. Für ihn galt wie viele Bayern-Stars: Aus den Zweikämpfen, die mit Schmutz, Ärger oder sogar Verletzungen hätten verbunden sein können, hielten sie sich mehrheitlich heraus.

Eintracht Braunschweig's Dogan kicks ball past Bayern Munich's Pizarro during their Bundesliga soccer match in Berlin

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Auch Braunschweig hat Chancen: Eintrachts Dogan (r.) im Duell mit Münchens Pizarro

Dass eine eher lustlose und schwache Vorstellung des FC Bayern in der Bundesliga meistens doch mit einem am Ende ungefährdeten Sieg endet, liegt in vielen Fällen an seinen Möglichkeiten auf der Ersatzbank. Obwohl der vorzeitige Meister in diesen Tagen viele verletzte Spieler zu beklagen hat und in Braunschweig sogar Torhüter Lukas Raeder zu seiner Bundesliga-Premiere von Beginn an verhelfen musste, gab es noch genügend stille Reserven.

Pep Guardiola wechselte für die Schlussphase mal eben die international erfahrenen Thomas Müller und Mario Mandzukic ein. Wenige Minuten später waren der Druck für Braunschweig zu groß und die Entscheidung gefallen. Trotzdem blieb nicht zu übersehen, dass Guardiola an der Außenlinie wenig Spaß an seiner Mannschaft hatte.

Eintracht Braunschweig - FC Bayern München

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Ob er diesmal zufrieden ist? Pep Guardiola

Der Spanier gestikulierte nicht nur wie gewohnt, sondern schimpfte auch und ließ bei so manchem Zweikampf demonstrativ den Kopf sinken. Als die hart umkämpfte, aber spielerisch mäßige Partie endlich unbeschadet überstanden war, dürfte der Bayern-Anführer um eine Erkenntnis reicher sein. Der viel diskutierte Spannungsabfall ist nicht überstanden.

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Viel Rauch, wenig Feuerwerk: Braunschweiger Fans vor dem Anpfiff

Eintracht Braunschweig: Davari – Elabdellaoui, Henn, Dogan, Reichel – Boland, Kratz (73. Pfitzner), Theuerkauf, Hochscheidt (72. Caligiuri) – Nielsen, Kruppke (83. Ademi)
Bayern München: Raeder – Lahm (87. Weiser), Javi Martínez, Dante, Boateng – Højbjerg, Schweinsteiger – Robben (73. Mandzukic), Götze, Ribéry (73. Müller) – Pizarro
Schiedsrichter: Siebert (Berlin)
Zuschauer: 23.325 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Pizarro (75.), 0:2 Mandzukic (86.)
Gelbe Karten: Henn (1), Hochscheidt (4) / Schweinsteiger (4)


31. Bundesliga-Spieltag
Schwere Zeiten für die Bayern

Quelle: FAZ.NET
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2:0 in Braunschweig – Glanzloser Bayern-Sieg

2:0 in Braunschweig

Glanzlose Bayern


Von Christian Otto, Braunschweig

Lustlos und schwach: Auch gegen den Tabellenletzten tut sich der Deutsche Meister sehr schwer. Eintracht Braunschweig hält gegen den FC Bayern lange mit, muss dann aber noch zwei späte Gegentore hinnehmen.

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