1860 München muss nachsitzen

2. Liga

Der letzte Spieltag der 2. Liga war hochspannend. Die Löwen müssen in die Relegation, Darmstadt steigt auf.

Lange Gesichter auf der LöwenbankFoto: Eibner

München.Der TSV 1860 München muss in der Relegation um den Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga kämpfen. Während die Münchner Löwen nach einem 0:2 am Sonntag beim Karlsruher SC auf den drittletzten Tabellenrang zurückfielen und nun in die Entscheidungsspiele gegen Holstein Kiel gehen, ist die SpVgg Greuther Fürth trotz einer 0:2-Niederlage bei RB Leipzig gerettet. Am 29. Mai spielen die Münchner beim Drittliga-Dritten Holstein Kiel, am 2. Juni ist das Team aus Schleswig-Holstein dann in Bayern zu Gast.

27 771 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion feierten nach dem Abpfiff ausgelassen die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski. Ein Eigentor von Löwen-Profi Kai Bülow nach einer scharfen Hereingabe von Manuel Torres bedeutete die Führung des KSC in der 9. Minute, der Spanier selbst sorgte dann für die Entscheidung (70.). Kurz darauf musste die Partie wegen Böllern im Gästeblock für zwei Minuten unterbrochen werden.

Die Sechziger zeigten sich fast eine halbe Stunde lang eingeschüchtert von den stürmischen Karlsruhern und der lautstarken Kulisse. Ein Schuss von Jannik Bandowski nach 25 Minuten knapp am Lattenkreuz vorbei war das erste Lebenszeichen. Nach der Pause bemühten sich die Münchner um mehr Offensivkraft, konnten jedoch keine klare Chance herausspielen.

Der Torschützenkönnig der 2. Liga: Der Karlsruher Rouwen Hennings bedankt sich nach dem 2:0 Sieg bei den Fans. Foto:dpa

KSC-Stürmer Rouwen Hennings hätte mit einem Freistoß (59.) beinahe das 2:0 für die Badener erzielt. Mit 17 Saisontreffern kürte sich der 27-Jährige dennoch zum Torschützenkönig. Für Münchens Trainer Torsten Fröhling, der im Februar Markus von Ahlen abgelöst hatte, und sein Team geht das Zittern nun weiter.

„Wir sind riesig enttäuscht, weil wir es selbst in der Hand hatten. Mir fehlen die Worte für diese Leistung“, sagte Kapitän Christopher Schindler nach der Pleite. Fröhling sagte: „Heute haben wir Hilfe bekommen. Das nächste Mal müssen wir es selbst richten

Der Karlsruher SC fordert nun in der Relegation den Bundesliga-“Dino“ Hamburger SV und darf nach sechs Jahren auf die Rückkehr ins Oberhaus hoffen. Die Relegationsspiele finden am 28. Mai und 1. Juni statt.

  • Am letzten Spieltag

    ging Rouwen Hennings leer aus, doch der 27 Jahre alte Stürmer des Karlsruher SC konnte das locker verkraften. Ausgelassen feierte er nach dem 2:0 gegen 1860 München. Und als Torschützenkönig der 2. Fußball-Bundesliga hat Hennings einen weiteren Grund, sehr stolz auf diese Saison zu sein: Mit 17 Treffern führte er erstmals in seiner Karriere die Liste der besten Zweitliga-Angreifer an. Simon Terodde (16) und Florian Niederlechner vom 1. FC Heidenheim (15) konnten den Karlsruher nicht mehr einholen.

  • Die Zahl seiner

    Tore hat Hennings kürzlich so trocken kommentiert, wie er seine Chancen verwertet: „Fast so viele wie der HSV.“ Die Hanseaten gehen mit nur 25 Treffern in die Relegationsspiele (28. Mai/1. Juni) gegen den KSC.

  • In Hamburg hat der Stürmer mit der linken Klebe einst seine Karriere begonnen, seit 2012 spielt er beim Karlsruher SC.

  • Die Torschützenliste:

    17 Tore: Rouwen Hennings (Karlsruher SC); 16 Tore: Simon Terodde (VfL Bochum); 15 Tore: Florian Niederlechner (1. FC Heidenheim); 14 Tore: Sebastian Polter (1. FC Union Berlin); 13 Tore: Charlison Benschop (Fortuna Düsseldorf) Rubin Okotie (TSV 1860 München); 11 Tore: Marc Schnatterer (1. FC Heidenheim) Edmond Kapllani (FSV Frankfurt) Joel Pohjanpalo (Fortuna Düsseldorf) Yussuf Poulsen (RB Leipzig)

Unterdessen kehrt der SV Darmstadt 98 nach 33 Jahren in die Fußball-Bundesliga zurück. Die Hessen gewannen gegen den FC St. Pauli mit 1:0, stehen als zweiter Aufsteiger neben dem FC Ingolstadt fest und gehen als siebter „Durchmarschierer“ von der dritten bis in die erste Liga in die Geschichte des deutschen Profi-Fußballs ein.

Frenetisch angefeuert vom eigenen Anhang übernahmen die „Lilien“ vom Anpfiff weg die Initiative und waren in einer spielerisch mäßigen, aber intensiven Partie auch vor dem Tor gefährlicher. St. Pauli stand jedoch sicher, kam aber fast nur durch Standards in den Strafraum der Gastgeber.

In der zweiten Hälfte schnürten die Darmstädter die Gäste phasenweise ein. In der 65. Minute kam Jérôme Gondorf im Hamburger Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Florian Mayer ließ trotz wütender Proteste der Darmstädter weiterspielen.

Darmstadts Tobias Kempe (links) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Ersatzspielern und Betreuern gefeiert. Foto: dpa

Fünf Minuten später krönte sich Tobias Kempe vor 16 150 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor mit seinem direkt verwandelten Freistoß in der 71. Spielminute zum umjubelten Aufstiegshelden. Nach dem Abpfiff war Party angesagt, die Fans stürmten auf den Platz. Trainer Dirk Schuster wurde gleich mit Bier geduscht. „Einfach ein geiles Gefühl“, sagte Schuster im TV-Sender Sky: „Die Jungs haben bis aufs Blut jede Woche alles gegeben.“

Darmstadt, das bis zum erlösenden Siegtor zwischenzeitlich sogar auf Platz vier abzustürzen drohte, begleitet Zweitliga-Meister FC Ingolstadt in die Bundesliga. „Tobi Kempe hat uns mit seinem Tor befreit“, erklärte Schuster. Er suchte erst einmal in der Trainerkabine die Einsamkeit, „um runterzufahren“.

St. Pauli, die vor dem Spieltag noch nicht sicher gerettet waren, bleibt trotz der Niederlage ein weiteres Jahr Zweitligist.

Zweiter Absteiger neben dem VfR Aalen ist Aue, das beim 2:2 in Heidenheim durch Patrick Schönfeld (80./Foulelfmeter) und einen Kopfball von Torwart Martin Männel (88.) einen 0:2-Rückstand aufholen konnte. Das war jedoch zu wenig: Am Ende verurteilte die schlechtere Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Tabellen-16. 1860 München die Sachsen zum Abstieg.

Kaiserslautern wieder Vierter

Großer Verlierer im Aufstiegs-Dreikampf war der 1. FC Kaiserslautern, der auf dem mit fast 50 000 Zuschauern ausverkauften Betzenberg gegen Meister Ingolstadt nur 1:1 spielte. Wie schon im vergangenen Jahr belegten die Roten Teufel wieder den undankbaren vierten Platz. Selbst ein Sieg nach dem Führungstor von Erik Thommy (41.) hätte in der Endabrechnung nicht mehr gereicht für die Pfälzer.

Im Abstiegskampf mit sechs Mannschaften konnten neben St. Pauli auch der SV Sandhausen (0:0 in Bochum), Greuther Fürth (0:2 in Leipzig) und der FSV Frankfurt jubeln. Ein-Spiel-Coach Tomas Oral siegte bei seinem FSV-Einstand durch einen späten Treffer von Zlatko Dedic mit 3:2 bei Fortuna Düsseldorf.

Trainerfrage in Fürth offen

Wobei die SpVgg Greuther Fürth den Abstieg nur dank der Schützenhilfe der Konkurrenten abwendete.

Vor 27 117 Zuschauern in der Red Bull Arena erzielte Kapitän Daniel Frahn (29.) die Führung, ehe Dominik Kaiser (45.) per Freistoß auf 2:0 erhöhte. „Das Ziel drinzubleiben, ist heute erreicht worden. Die Mannschaft soll sich trotzdem freuen“, sagte Fürth-Präsident Helmut Hack. Die Trainerfrage für die kommende Saison ließ er zunächst offen: „Wir haben gesagt, wir machen diese zwölf Spiele mit dem Trainer. Heute ist Fakt, dass wir 14. sind. Wir müssen das erstmal sacken lassen“, fügte Hack hinzu.

Nach drei Niederlagen in Serie war RasenBallsport auf Wiedergutmachung aus. RB-Trainer Achim Beierlorzer, der als Spieler sieben Jahre in Diensten der Fürther gestanden hatte, sah sein Team fast nur in der Vorwärtsbewegung. Nach einem Pass in den Strafraum legte Yussuf Poulsen den Ball quer zum mitgelaufenen Frahn, der nur zur Führung einzuschieben brauchte.

Die Franken kamen in der Offensive kaum zum Zug, hatten nicht eine Großchance in Halbzeit eins. Anders die Leipziger, die vor der Pause mit einem direkt verwandelten Freistoß von Kaiser erneut trafen. Nach dem Wechsel verflachte die Partie, Fürth setzte vermehrt auf Konter, konnte Leipzig aber nicht ernsthaft in Gefahr bringen.

Weiler ist froh

An zwei Schauplätzen ging es um nichts mehr: Der 1. FC Nürnberg verbesserte sich durch einen 2:1-Heimsieg gegen Abstieger VfR Aalen noch in die obere Tabellenhälfte auf Rang neun.

„Ich bin froh, dass die Saison vorbei ist und wir sie mit einem Sieg abschließen konnten“, sagte Trainer René Weiler nach der Partie gegen den bereits als Absteiger feststehenden VfR. Vor 30 433 Zuschauern ging der Club durch ein Kopfballtor von Dave Bulthuis (28. Minute) in Führung. Jürgen Gjasula (50.) erzielte nach dem Seitenwechsel den Ausgleich, bevor der FCN spät dank Neuzugang Guido Burgstaller (87.) siegte. „Aalen hat uns in diesem Spiel heute alles abverlangt“, sagte Weiler.

Der FCN erspielte sich schnell Chancen, die beste vergab Danny Blum (8.) gleich in der Anfangsphase. Der VfR wollte sich ordentlich verabschieden, Fabio Kaufmann (23.) scheiterte mit seinem Abschluss an Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer. Aalens Maximilian Welzmüller sah nach einem taktischen Foul die Gelb-Rote-Karte (75.), den Schlusspunkt setzte Burgstaller mit seinem Siegtreffer.

Union Berlin besiegte Eintracht Braunschweig ebenfalls vor eigenem Publikum mit 2:0. (dpa)

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